Mittwoch, 4. November 2009
No! (vember)
Wenn die Tropen Trauer (wie andere Jeans) tragen...

Wenn Google die passende (slimfit: schlimm, weil's nicht passt) Werbung hierzu generiert...

Levi-Strauss

Wenn die ersten schweinischen Erfahrungen mit der Impfung gegen die swine flu gemacht werden (und Ärzte nicht wissen, wie die Folgeerkrankungen genannt/geschrieben werden)...

Wenn Forschungsreisende beteuern: „Ich verabscheue Reisen und Forschungsreisende"...

Wenn GM Opel seit einem Jahr zur Lachnummer verkommen lässt...

Wenn Google zum 20. von Wallace & Gromit doodelt gratuliert...

Wendy Erinnerungen an Umzugshelfertermine eintrudeln...

...dann zeigt sich der November von seiner kalten Seite.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 3. November 2009
The Rifles: Jeder Schuss ein Treffer
Die britische Band The Rifles war am Montagabend im Jazzhaus. Einer der unzähligen Hypes von der Insel oder – „was Richtiges“? mysterox checkt es in oder out.

The Rifles1

The Rifles sind Scharfschützen. Wenn sie ihre Gewehre auspacken und entsichern, dann zielen sie in Mark und Bein. Unglaublich treffsicher treffen sie in die Arme, in die Beine, ins Innere, in die Venen. Ihre Munition ist tanzbarer Britpop & Indierock.

Angetrieben vom knackig geknüppelten Schlagzeug, vom tief und kräftig tönenden Bass und der Kraft der zwei Gitarren servieren die Rifles meist flotte, höchst tanzbare Drei-Minuten-Songs in feinster Britpop-Manier. Mal sind sie nahe dran an ihren großen Vorbildern wie The Jam oder The Smiths oder auch die Arctic Monkeys.

The Rifles2

Mal klingen sie ein wenig wie die mittlerweile auf dem Müllhaufen der Musikgeschichte gestrandeten Britpop-Götter Oasis – den Gallagher-Brüdern und ihrer Band hat das Quartett aus England schließlich seine musikalische Initiation zu verdanken, seine Initialzündung als Band. 1996 auf dem Knebworth-Festival war das der Legende nach.

The Rifles3

Wenn Gitarrist Luke Crowther und Sänger Joel Stoker ihre E-Gitarre gegen akustische eintauschen und „For the Meantime“ und „Spend A Lifetime“ spielen“, dann stehen auf einmal die Gallaghers vor uns.

Diese Beiden, die sich da die Bälle und die Blicke zuspielen, könnten unterschiedlicher nicht sein: In der Mitte Joel, der „Normalo“, in Jeans, schwarzen Sneakers und schwarzem Shirt, rechts neben ihm Luke, der „Hängertyp“, mit Zottelhaarfransen, Silberschal und leicht klobiger Sonnenbrille – all das verleiht ihm etwas Hildegard-Knef-haftes.

The Rifles5

Mit dem klasse Song „Local Boy“ gestartet, zünden die Vier – bei Liveshows ergänzt um einen Mann am Synthie – nur einen Tick später mit dem Reißer „She’s Got Standards“ die Tanzrakete. Das Jazzhaus, gut gefüllt, aber mit Luft zum Atmen, hopst, hüpft, springt und singt. Erstaunlich textsicher wird lustvoll mitgegrölt. Die Nummern gehen alle straight nach vorne, worauf meine Begleitung brüllt: „Die ham fast nur Hits!“ Womit wir wieder beim Treffer wären...

The Rifles4

Die Songs der Rifles kreisen um Alltagsbeobachtungen und -situationen, ganz normale Dinge und Begebenheiten. Und genau so normal und geerdet, bescheiden und bodenständig geben sich die schwer gehypten Jungs. Sie bewegen sich nicht viel, die Bewegung, die Dynamik kommt allein über die Musik, nicht über Gesten, Posen oder Ansagen. Die Musik steht im Vordergrund.

Und im Vordergrund, da stehen die weiblichen Fans und hopsen und tanzen nach Herzenslust. Wie gesagt, wenn The Rifles ihre Instrumente zücken, schießen sie scharf: Sie feuern unablässig Tanzpfeile ins Publikum. Nach einem für britische Verhältnisse sehr langem Set (80 Minuten) ist man erst mal ganz hit. Jeder Schuss ein Treffer.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 30. Oktober 2009
Merkel vs. Journalist: Abgekanzelt
Wer es noch nicht kennt:

... link (0 Kommentare)   ... comment


Day Four / Tag Vier (Mittwoch)
Hä? Which day? Welcher Tag? Ach so, der nach der Nikotin-Zeitrechnung (n.R.), nach der Nikotin-Abrechnung - und hoffentlich ohne Nikotin-Rechnung. Ja, was soll ich sagen?

Auf den Straßen in der milden Herbstsonne Bolognas wird nach Herzenslust gequarzt, sicherlich ein Vergnügen. Das Klima warm - doch das Saugen am Saugstängel lässt mich kalt. Wie abgestandener Rauch, der sich Anno Tobak in der Studentenbude hält/hielt, ganze drei Tage lang. Doch wir schreiben den vierten Tag, die Schwaden haben sich gelichtet, der Rauch ist abgezogen, die Erinnerungen an ihn hingegen nur leicht verblasen, noch nicht am Verblassen.

Mit liebevoller Nostalgie huldige ich ihm, mal bewusst, mal unbewusst, überhöhe ihn, Seine Durchraucht, zum Lungen-Branding mit Standing, zum ständigen reflexhaften Begleiter mit seinen sagenhaften Automatismen, seinen gierig-geübten Gewohnheiten, seiner trägen, trügerisch tragfähigen Trance. (Doch aus der bin ich nun erwacht! Ommmmm!)

Denn das Erstaunliche ist, dass selbst nach einer heftig & hemmungslos durchquarzten Nacht das Rauchen mir, von ein paar Hustern abgesehen, nichts ausgemacht hat. Perverserweise (--> siehe perseverance) habe ich es (scheinbar) immer gut weg- und damit eine um andere Fluppe angesteckt.

Was ich weiß, ist, dass mich das Nichtrauchen komischerweise beflügelt (nicht Red Bull und eben auch nicht das Rauchen, dem ich diesye Wirkung stets gerne großzügig zugeschrieben habe), ich weiß jetzt: Ich will mehr aus meinem Leben machen.

Klingt ziemlich strange? Unerwartet? Esoterisch vielleicht? Mag sein. Ist ja nur so eine Idee, ein Zwischenstand, ein Zwischenzustand, a state of limbo. Something's rotten in the State of Prince Denmark!, kann ich da den Tabakproduzenten nur ins Stammbuch schreiben. Oder: Die spinnen, die Gauloises!

... link (1 Kommentar)   ... comment


Donnerstag, 29. Oktober 2009
Day Three / Tag Drei (Dienstag)
Das Monster in mir hat sich merklich beruhigt. Ich habe es schon im Würgegriff, gebe mich siegesgewiss.

Natürlich vermisse ich die ganzen netten Gewohnheiten & Automatismen des Rauchens - hier eine Wartezeit überbrücken, dort die Hände beschäftigt wissen, hier Rauchzeichen in die dicke Luft pusten...

Vorbei. Verweht. Nie wieder.

Gleich morgens setze ich meinen Körper-im-Entzug in Bewegung, ohne einen einzigen Zug - sonst wäre morgendliche Aufbruchsstimmung ein klassischer Kippenzückmoment -, außer einem: dem ICE zum Flughafen. Umsteigen - auch hier lockten mich bislang gelegentlich die nikotingelb markierten Raucherareale. Meine Finger zucken nicht.

Verspätung, dann Eintreffen am Flughafen. Statt Eindecken mit Rauchwaren (duty free) und Lunge noch flott schwärzen checke ich das Online-Einchecken und nehme alles als Handgepäck mit. Easy!

Es läuft. (Der SChweiß auch, ein bisschen.) Neues ausprobieren & auskurieren. Die 100-Milliliter-Beschränkung von Flüssigkeiten im Handgepäck wird mit 1 x 125 ml und 1 x 200 ml großzügig zu meinen Gunsten ausgelegt. Es läuft.

Allein in der Fremde, in BLQ, wie das IATA-Kürzel für Bologna lautet. Der vermehrte Griff zum Glimmstängel - hier, in der Fremde, im Urlaub, im Auslandseinsatz (den ich meinem schönen Beruf zu verdanken habe) lief er immer reflexhaft-routiniert ab. Kaffee, Kippe. Cola, Kippe. Futterkrippe, Kippe. Piazza, Kippe. Birra, Kippe, Kaffee, Kippe... Doch diesmal bleibt der Routinegriff aus.

Die Klippe Kippe wird umschifft, auch wenn ich mich dabei ertappe, wie ich mir in Gedanken - noch am alten Monster hängend - eine anstecken will. Doch es bleibt dabei: Ich & es laufe & läuft.

Schon früh legt sich der Tag, um 16 Uhr verschwindet die Herbstsonne von der Piazza Maggiore. Wier ein größer werdender Fleck auf der Lunge legt sich der Schatten über die Stadt, während der Penner(?) neben mir seine tägliche Kette rosenkranzgleich abzurauchen scheint. Schwaden um Schwaden ziehen die anderthalb Meter zu mir herüber und tunken mein Nervenkostüm in Monsterpampe.

Ich genieße passiv den olfaktorischen Abgesang auf meinen früheren Lebensabschnitt, der in den ersten Minuten des Sonntag, am 26.10.2009 um 1.06 Uhr zu Ende ging - eine knappe Stunde vor der Zeitumstellung.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Day Two / Tag Zwo (Montag)
Der Montag besteht in nikotinnitussiger Hinsicht aus einer großen Problemzone, auf die ich ja an Tag Eins n.R. schon hingewiesen habe: dem wöchentlichen Treffpunkt jos fritz, in dem fröhlich geraucht, geräuchert & gezündelt wird. Ein Punkt, den Allan Carr in seinem Buch nicht aufgreift.

Stark und zappelig wie ein Bär auf Speed (Bild wurde in Ermangelung eines besseren gewählt) fühle ich mich ohne Droge und ohne Dragee (also Fisherman's Ersatz-Friend oder Ähnliches). Keine schlechten Voraussetzungen für einen erfolgreiche, gewollte inhalative Durststrecke, die den Durst, das Dürsten nach Inhalativem ausblendet. Dafür wird dem Primärdurst etwas mehr Kulanz eingeräumt - in der Bilanz unproblematisch. Nur Hitzewallungen habe ich den ganzen lieben langen, sehr milden Oktobertag.

Auch Herr K., der alte Verführer - er hatte mysterox vor Urzeiten vom Nicht- zu Raucher, von der Null oder Nichte zur Raucherin konvertiert!-, und Doc O. honorieren die mysteroxitonische Niko-Abstinenz. Erst als Doc O. aufläuft, teilen sich die Beiden so etwas wie ein Kippchen. (Aber da kenne ich mich als Neo-Nicht-Rauch-Er nicht so aus...)

Und so klingt ein Passivraucherabend aus, ganz unverfänglich, ganz anti-fatal, dafür in sattes Rioja-Rot getaucht.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 26. Oktober 2009
Day One / Tag Eins (Sonntag)
...war Sonntag, der 25. Oktober 2009, also "Yesterday", wie die Fab Four singen würden. Passend zur Zeitumstellung hat sich mysterox kurzfristig entschlossen, auch persönlich eine neue Ära einzuläuten.

Ein Leben in Freiheit.

Ohne Gehirnwäsche.

Ohne das KLEINE MONSTER im Kopf.

Ohne Nikotin.


Nachdem ich am Morgen die Entzugsbibel von Allan Carr fertig gelesen hatte (immerhin in der Rekordzeit von zehn Monaten!), amachte sich ein spontaner Entschluss heftig bemerkbar, der mir ganz klar sagte: Keine monströsen Inhalationsriten mehr, keine freiwillige Gift-in-die-Venen-Pumperei mehr, keine Nikotin- und Tabaksucht mehr, weg von der Fremdbestimmung durch das kleine Monster, das immer wieder immer mehr fordert.

Tag eins verlief erstaunlich gut. Übermotiviert, hyperaktiv, ständig in voller Fahrt - egal ob beim Badminton, beim Kochen oder bei den grandiosen Muck & The Mires im GRTT am Abend. Allan Carr und Herrn X. gebührt ein gigantisches Dankeschön. Wenn denn alles klappt...

Tag zwo ist unproblematich angelaufen. Eine klassische Problemzone im Zusammenhang mit dem Kampf gegen den Kippenkonsum ist das jos fritz heute Abend. Vielleicht umfahre ich die potenzielle Soll(regel)bruchstelle großräumig - aber nur, weil Dauerlebenspartner/in D. was vorhaben könnte.

An den kommenden beiden Tagen bin ich auf mich allein gestellt: An den Tagen drei & vier muss ich also vollendete Selbstdisziplin walten lassen, denn da bin ich alla bolognese unterwegs...

... link (2 Kommentare)   ... comment


Freitag, 23. Oktober 2009
Beak>
An sich finde ich Bandnamen mit Zeichen, die keine Buchstaben sind, ja Beak>knackt - zum Beispiel Sunn O))) oder sowas. Da fragt man sich: Warum nicht SSunnn-O? oder Sunn-O))? oder SuNnO)?

Egal. Beak> machen es ähnlich, treiben es aber nicht annähernd so wild wie die namenstechnisch unsäglichen Obengenannten. Die neue Band von Portishead-Mastermind Geoff Barrow hat sich ein größer als (oder ein halbes Fast Forward) angehängt.

Flott voran geht es mit ihrer Musik, die nur ansatzweise an den Portishead-Sound erinnert. Kraut-rockig, düster, ausfransend, mit nur spärlichem wie von weit her heranhallendem Gesang... Wer auf (gewohnte) Songstrukturen verzichten kann, ist hier bestens aufgehoben.

Und noch viel flotter ging das Einspielen des Albums: Hat das geniale dritte Portishead-Album "Third" zehn Jahre auf sich warten lassen, so haben Barrow und seine Mitstreiter Matt Williams und Billy Fulle nur sensationelle 12 Tage gebraucht. Hut ab - für eines der Alben des Jahres!


Beak> Iron Acton - Recording Session from Mintonfilm on Vimeo.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 21. Oktober 2009
Zypries: Hohepriesterin des Heiligen Netzes
Justizministerin Brigitte Zypries ist die Hohepriesterin des Heiligen Netzes. Schließlich wurde sie zur - wie bitte? - Internetministerin des Jahres gewählt. Das Jahr ist nun offensichtlich um.

Sie erklärt schlüssig Google SMS. Oder Google Voice? Oder Google Wave? Oder Google Hupf? Oder Bagle TXT?

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 16. Oktober 2009
Rémi Gaillard - Spaßvogel aus Frankreich
Rémi Gaillard ist derjenige, der auch schon die verrückten Fußballvideos gedreht hat, in denen der Ball in einer ganz noralen Alltagssituation, im Straßenverkehr oder im Park im irrsten Winkel in einer Mülltonne, in einem offenen Lieferwagen oder sonstwo landet - aber immer punktgenau platziert.

Er hat seinen eigenen YouTube-Kanal und natürlich eine Website.

Hier drei Beispiele...



Freche Landung: Auf dem Golfplatz kommt Rémi Gaillard an - das aber nicht so gut...



Spontanparty im Kostümladen in Béziers



SuperMario macht die Straßen von Montpellier unsicher

... link (1 Kommentar)   ... comment