Freitag, 13. November 2009
Freitag, der 13. - Ein Langweil-Tag sucht seinesgleichen
mysterox, 22:15h
mysterox is on the road again... tönt es dumpf durch meinen Schädel, den ich im Schwarzwald spazierenfahre. Tagungen können sowas von unspannend und sti/unklangweilig sein, das glaubt ihr gar nicht. 10 Stunden quasi sinnlos in unterkühlten Innenräumen in einer Altherrenriege vergeigt - bei 15 Grad im November.
Das erste: ein verschnupfter Vortrag von einem grantelnden, unwirschen, unbeherrschten und unhöflichen Kerl, der für sich King Louie hält. Zitat: Eine Tonne Öl in die Brandung schütten, wird wahrscheinlich auch kein Problem sein. Zitatende. Schmieriger Typ mit null Öko-, höchstens Standesbewusstsein.
Besser war seine Einlassung, Das einzig Schöne am europäischen Recht ist: Sie können sich alles kostenlos runterladen. Schön, dass der Labersack exakt doppelt so lange gebraucht hat für seinen missgünstigen Vortrag. Gleich zu Beginn der Veranstaltung hat er allen ein massives Zeitproblem beschert. So kurz vor dem Wochenende. Depp.
Halbwegs sympathisch der Nächste: ein wetter-, alk-, kippen- und wohl gift- und säuregegerbter Kölner mit seinem kölsche Spruch: Watt nix kost', is' auch nix! Unsympath im Publikum meint: Motivation ist immer Geld. Ein Lächeln des Chefs ist keine Motivation. Du aber auch nich', Kerle.
Dann tritt auf: eine menschliche Rarität. Ein schneller Schweizer. Dafür brauchen wir die Schweizer, um die Zeit wieder reinzuholen, scherzt der eidgenössische Vortragende am Vortragende. Was heftige Widerrede provoziert beim Obermufti, seinem Chef: Ich bin bereit, den Schweizern fast alle Attribute zukommen zu lassen - aber nicht Geschwindigkeit! Recht hat er.
Um mich herum lauter mittelalte Männer, die allesamt früher unter ihren Autos lagen und daran rumschraubten. Altherrenwitze von Ingenierds - so meine Wortneuschöpfung für nerd-ähnlich in ihren Job vernarrte & verrante Ingenieure.
Am Ende erscheint die einzige Frau: Eva Luation. Frage: Hat Ihnen die Tagung einen praxtischen Nutzen gebracht? (ja, praxtischen!) Antwort: Da kuxt du!
Am Ende meinte der Obermuezzin noch, er müsse sich ins System einlocken.
Das mag sich vielleicht lustig anhören - handelt sich aber größtenteil um gänzlich unbeabsichtigte, komplett unfreiwillige Komik. Bei der einem das Lachen im Halse steckenbl-
Das erste: ein verschnupfter Vortrag von einem grantelnden, unwirschen, unbeherrschten und unhöflichen Kerl, der für sich King Louie hält. Zitat: Eine Tonne Öl in die Brandung schütten, wird wahrscheinlich auch kein Problem sein. Zitatende. Schmieriger Typ mit null Öko-, höchstens Standesbewusstsein.
Besser war seine Einlassung, Das einzig Schöne am europäischen Recht ist: Sie können sich alles kostenlos runterladen. Schön, dass der Labersack exakt doppelt so lange gebraucht hat für seinen missgünstigen Vortrag. Gleich zu Beginn der Veranstaltung hat er allen ein massives Zeitproblem beschert. So kurz vor dem Wochenende. Depp.
Halbwegs sympathisch der Nächste: ein wetter-, alk-, kippen- und wohl gift- und säuregegerbter Kölner mit seinem kölsche Spruch: Watt nix kost', is' auch nix! Unsympath im Publikum meint: Motivation ist immer Geld. Ein Lächeln des Chefs ist keine Motivation. Du aber auch nich', Kerle.
Dann tritt auf: eine menschliche Rarität. Ein schneller Schweizer. Dafür brauchen wir die Schweizer, um die Zeit wieder reinzuholen, scherzt der eidgenössische Vortragende am Vortragende. Was heftige Widerrede provoziert beim Obermufti, seinem Chef: Ich bin bereit, den Schweizern fast alle Attribute zukommen zu lassen - aber nicht Geschwindigkeit! Recht hat er.
Um mich herum lauter mittelalte Männer, die allesamt früher unter ihren Autos lagen und daran rumschraubten. Altherrenwitze von Ingenierds - so meine Wortneuschöpfung für nerd-ähnlich in ihren Job vernarrte & verrante Ingenieure.
Am Ende erscheint die einzige Frau: Eva Luation. Frage: Hat Ihnen die Tagung einen praxtischen Nutzen gebracht? (ja, praxtischen!) Antwort: Da kuxt du!
Am Ende meinte der Obermuezzin noch, er müsse sich ins System einlocken.
Das mag sich vielleicht lustig anhören - handelt sich aber größtenteil um gänzlich unbeabsichtigte, komplett unfreiwillige Komik. Bei der einem das Lachen im Halse steckenbl-
... link (0 Kommentare) ... comment
Donnerstag, 12. November 2009
I-D (1)
mysterox, 15:57h
Lose gesammelt, ohne einen Preis abzusahnen, ohne diese Fetzen zu verlieren, lose zusammengeklaubtes Gedankenlaub - irgendwo zwischen Fallobst und Fallout. Das ist die neue (natürlich lose) Rubrik I-D.
Numero Uno:
Heilwasser aus dem Vauban verkaufen
Numero Uno:
Heilwasser aus dem Vauban verkaufen
... link (0 Kommentare) ... comment
Mittwoch, 11. November 2009
Bierologie 2
mysterox, 10:17h
And the beer goes on!
Hieronymus heißt unser zweites Testfläschle. Der zweite kleine Biertest im Projekt 500 auf dem Weg zur Agenda 2016:
Stiftung Biertest.
--
Merkwürdig, an diesem Morgen, nach dem Hören der Nachrichten, unter einer Eisenbahnbrücke durchzufahren.
Hieronymus heißt unser zweites Testfläschle. Der zweite kleine Biertest im Projekt 500 auf dem Weg zur Agenda 2016:
Stiftung Biertest.
--
Merkwürdig, an diesem Morgen, nach dem Hören der Nachrichten, unter einer Eisenbahnbrücke durchzufahren.
... link (0 Kommentare) ... comment
Dienstag, 10. November 2009
Hacke, hacke, hacke
mysterox, 09:55h
Nichts gegen ein gepflegtes Pils, ein gediegenes Glas Wein oder ein ungepflegtes Mischgetränk - aber was dieser junge (?) Mann hier abzieht, ist nicht mehr normal. Sternhagelvoll "wie tausend Russen" (wie einst SD sagte) stakst er durch den Liquor Store, um sich noch mehr Stoff zu besorgen. Zeugnis grandiosen Scheiterns. Abschreckendes Beispiel eines extrem Besoffenen. Am hellichten Tag.
Da lobe ich mir doch - wenn schon in Sufflaune - das Beherrschen kultureller Techniken, wie sie vorbildlicher nicht sein könnten: Wie öffnet man eine Weinflasche ohne entsprechendes Gerät? Franzosen haben das im Blut. Seht selbst!
P.S. Rock me, Pontifex!
P.P.S. Auf FR-Online gibt es ein super Interview mit dem Maus-Macher Armin Maiwald (Sendung mit der Maus) übers Kinderfernsehen heutzutage.
Da lobe ich mir doch - wenn schon in Sufflaune - das Beherrschen kultureller Techniken, wie sie vorbildlicher nicht sein könnten: Wie öffnet man eine Weinflasche ohne entsprechendes Gerät? Franzosen haben das im Blut. Seht selbst!
P.S. Rock me, Pontifex!
P.P.S. Auf FR-Online gibt es ein super Interview mit dem Maus-Macher Armin Maiwald (Sendung mit der Maus) übers Kinderfernsehen heutzutage.
... link (0 Kommentare) ... comment
Montag, 9. November 2009
Ladet runter: Hosen runter!
mysterox, 10:57h
Angelika Express laden ein zum beschwingt-beschleunigten Herunterladen:
Hosen runter! Angelika Demos 2004-2005: Download-Link: http://bit.ly/AEdemos1
..und, noch weiter zurückgehend in der Bandhistorie, die Demos von 2002 und 2003! Der nächste Streich also, 20 weitere Songs zum freien Download.
"Hosen runter! Angelika Demos 2002-2003" - Ich bin eine Herunterlad-Verknüpfung
P.S. Noch was - was ganz Anderes. Zum Lachen!
Hosen runter! Angelika Demos 2004-2005: Download-Link: http://bit.ly/AEdemos1
..und, noch weiter zurückgehend in der Bandhistorie, die Demos von 2002 und 2003! Der nächste Streich also, 20 weitere Songs zum freien Download.
"Hosen runter! Angelika Demos 2002-2003" - Ich bin eine Herunterlad-Verknüpfung
P.S. Noch was - was ganz Anderes. Zum Lachen!
... link (1 Kommentar) ... comment
Freitag, 6. November 2009
Bierologie: Das Projekt 500
mysterox, 10:21h
Jeder hat sein Päcklein zu tragen, das ist eine Binsenweisheit aus dem Alltagsgedöns. Um dieses Gedöns etwas aufzuhübschen, die Geschmacksnerven etwas zu pimpen und die Wahrnehmung zu schärfen, haben icks alias Monsieur X und meine Wenigkeit uns zusammengetan und ein kleines - oder vielleicht doch eher monströses? - Projekt ins Leben gerufen. Und siehe da, es kam. Direkt auf uns zu. Wie gerufen.
Unsere private Agenda 2016: Wir wollen zusammen 500 Biere kosten bis zum Jahr 2016, alle verschieden, alle nach dem bayrischen Reinheitsgebot von 1516 gebraut. Im Jahr 2016, zum 500. Jubiläum dieses mythenumrankten Regelwerks, wollen wir Vollzug melden. Vorher gilt es, hin und wieder ein gemeinsames Bierchen zu schlürfen und kurz Zeugnis abzulegen.
http://projekt500.blogger.de/ heißt das Ganze.
Am 5. November 2009, ein trockener, halbwegs milder Novemberabend, gibt ein doppeltes "FUMP!" den Startschuss für ein, ja, auf 7 Jahre angelegtes Projekt. Das erste Bier von 500.
Unsere private Agenda 2016: Wir wollen zusammen 500 Biere kosten bis zum Jahr 2016, alle verschieden, alle nach dem bayrischen Reinheitsgebot von 1516 gebraut. Im Jahr 2016, zum 500. Jubiläum dieses mythenumrankten Regelwerks, wollen wir Vollzug melden. Vorher gilt es, hin und wieder ein gemeinsames Bierchen zu schlürfen und kurz Zeugnis abzulegen.
http://projekt500.blogger.de/ heißt das Ganze.
Am 5. November 2009, ein trockener, halbwegs milder Novemberabend, gibt ein doppeltes "FUMP!" den Startschuss für ein, ja, auf 7 Jahre angelegtes Projekt. Das erste Bier von 500.
... link (0 Kommentare) ... comment
Donnerstag, 5. November 2009
20 Jahre Mauerfall
mysterox, 11:01h
Neben der klasse geschriebenen Spiegel-Titelgeschichte zum 9. November 1989 empfehle ich den Blog von Christian Lindner, dem Chefredakteur der Rhein-Zeitung, zu diesem turbulenten und geschichtsträchtigen Abend aus journalistischer Sicht:Gute Seiten, schlechte Seiten.
Und sonst? Billig durch die Lande touren: Die Bahn bietet doch tatsächlich ein Mauerfall Spezial für 20 Euro pro Fahrt an. Dreht den Sound auf, wenn ihr auf die Seite geht :)
Zum 9. November hier die mysterox-Story von - wann eigentlich? Damals, glaube ich.
Und sonst? Billig durch die Lande touren: Die Bahn bietet doch tatsächlich ein Mauerfall Spezial für 20 Euro pro Fahrt an. Dreht den Sound auf, wenn ihr auf die Seite geht :)
Zum 9. November hier die mysterox-Story von - wann eigentlich? Damals, glaube ich.
... link (0 Kommentare) ... comment
Mittwoch, 4. November 2009
Nach dem Rauch - 10 Tage später
mysterox, 11:14h
"ich ohne fluppe ist wie küste ohne wind oder tag ohne wetter, hm?", schrub ich einer freundin in einer i-mehl. und das stümmt! ja, es geht super ohne. der rauch hat sich nach zehn tagen doch merklich verflüchtigt. das biest hat sich beruhigt, da monster hat sich zur ruhe gesetzt, der heißhunger auf nikotin hat sich gelegt. aber bestimmt nicht erledigt.
es werden tage und momente kommen, wo es mich gelüstet nach saugen und ziehen am lötkolben, am tabakgekräusel, am inhalat.
klar habe ich jetzt schon oder immer noch - wie man's nimmt -ab & zu lust und diesen automatismus, körper, hirn und suchtgedächtnis zucken simultan, zeigen diesen zug zum zug, aber dann klinkt sich ratzfatz mein verstand ein und sagt: nix da, ey, du rauchst doch nicht mehr. stimmt ja. und fertig.
jetzt muss ich mich noch ein bisschen mehr bewegen (ab & zu mal laufen, badminton und so), dann ist meine frei gewordene zeit sinnvoll genutzt :)
odert, wie herr k. meint: "hätte eigentlich lust zu sporteln". ich auch, soll gesünder sein als nikotin.
es werden tage und momente kommen, wo es mich gelüstet nach saugen und ziehen am lötkolben, am tabakgekräusel, am inhalat.
klar habe ich jetzt schon oder immer noch - wie man's nimmt -ab & zu lust und diesen automatismus, körper, hirn und suchtgedächtnis zucken simultan, zeigen diesen zug zum zug, aber dann klinkt sich ratzfatz mein verstand ein und sagt: nix da, ey, du rauchst doch nicht mehr. stimmt ja. und fertig.
jetzt muss ich mich noch ein bisschen mehr bewegen (ab & zu mal laufen, badminton und so), dann ist meine frei gewordene zeit sinnvoll genutzt :)
odert, wie herr k. meint: "hätte eigentlich lust zu sporteln". ich auch, soll gesünder sein als nikotin.
... link (1 Kommentar) ... comment
No! (vember)
mysterox, 10:11h
Wenn die Tropen Trauer (wie andere Jeans) tragen...
Wenn Google die passende (slimfit: schlimm, weil's nicht passt) Werbung hierzu generiert...

Wenn die ersten schweinischen Erfahrungen mit der Impfung gegen die swine flu gemacht werden (und Ärzte nicht wissen, wie die Folgeerkrankungen genannt/geschrieben werden)...
Wenn Forschungsreisende beteuern: „Ich verabscheue Reisen und Forschungsreisende"...
Wenn GM Opel seit einem Jahr zur Lachnummer verkommen lässt...
Wenn Google zum 20. von Wallace & Gromitdoodelt gratuliert...
Wendy Erinnerungen an Umzugshelfertermine eintrudeln...
...dann zeigt sich der November von seiner kalten Seite.
Wenn Google die passende (slimfit: schlimm, weil's nicht passt) Werbung hierzu generiert...

Wenn die ersten schweinischen Erfahrungen mit der Impfung gegen die swine flu gemacht werden (und Ärzte nicht wissen, wie die Folgeerkrankungen genannt/geschrieben werden)...
Wenn Forschungsreisende beteuern: „Ich verabscheue Reisen und Forschungsreisende"...
Wenn GM Opel seit einem Jahr zur Lachnummer verkommen lässt...
Wenn Google zum 20. von Wallace & Gromit
Wendy Erinnerungen an Umzugshelfertermine eintrudeln...
...dann zeigt sich der November von seiner kalten Seite.
... link (0 Kommentare) ... comment
Dienstag, 3. November 2009
The Rifles: Jeder Schuss ein Treffer
mysterox, 10:09h
Die britische Band The Rifles war am Montagabend im Jazzhaus. Einer der unzähligen Hypes von der Insel oder – „was Richtiges“? mysterox checkt es in oder out.

The Rifles sind Scharfschützen. Wenn sie ihre Gewehre auspacken und entsichern, dann zielen sie in Mark und Bein. Unglaublich treffsicher treffen sie in die Arme, in die Beine, ins Innere, in die Venen. Ihre Munition ist tanzbarer Britpop & Indierock.
Angetrieben vom knackig geknüppelten Schlagzeug, vom tief und kräftig tönenden Bass und der Kraft der zwei Gitarren servieren die Rifles meist flotte, höchst tanzbare Drei-Minuten-Songs in feinster Britpop-Manier. Mal sind sie nahe dran an ihren großen Vorbildern wie The Jam oder The Smiths oder auch die Arctic Monkeys.

Mal klingen sie ein wenig wie die mittlerweile auf dem Müllhaufen der Musikgeschichte gestrandeten Britpop-Götter Oasis – den Gallagher-Brüdern und ihrer Band hat das Quartett aus England schließlich seine musikalische Initiation zu verdanken, seine Initialzündung als Band. 1996 auf dem Knebworth-Festival war das der Legende nach.

Wenn Gitarrist Luke Crowther und Sänger Joel Stoker ihre E-Gitarre gegen akustische eintauschen und „For the Meantime“ und „Spend A Lifetime“ spielen“, dann stehen auf einmal die Gallaghers vor uns.
Diese Beiden, die sich da die Bälle und die Blicke zuspielen, könnten unterschiedlicher nicht sein: In der Mitte Joel, der „Normalo“, in Jeans, schwarzen Sneakers und schwarzem Shirt, rechts neben ihm Luke, der „Hängertyp“, mit Zottelhaarfransen, Silberschal und leicht klobiger Sonnenbrille – all das verleiht ihm etwas Hildegard-Knef-haftes.

Mit dem klasse Song „Local Boy“ gestartet, zünden die Vier – bei Liveshows ergänzt um einen Mann am Synthie – nur einen Tick später mit dem Reißer „She’s Got Standards“ die Tanzrakete. Das Jazzhaus, gut gefüllt, aber mit Luft zum Atmen, hopst, hüpft, springt und singt. Erstaunlich textsicher wird lustvoll mitgegrölt. Die Nummern gehen alle straight nach vorne, worauf meine Begleitung brüllt: „Die ham fast nur Hits!“ Womit wir wieder beim Treffer wären...

Die Songs der Rifles kreisen um Alltagsbeobachtungen und -situationen, ganz normale Dinge und Begebenheiten. Und genau so normal und geerdet, bescheiden und bodenständig geben sich die schwer gehypten Jungs. Sie bewegen sich nicht viel, die Bewegung, die Dynamik kommt allein über die Musik, nicht über Gesten, Posen oder Ansagen. Die Musik steht im Vordergrund.
Und im Vordergrund, da stehen die weiblichen Fans und hopsen und tanzen nach Herzenslust. Wie gesagt, wenn The Rifles ihre Instrumente zücken, schießen sie scharf: Sie feuern unablässig Tanzpfeile ins Publikum. Nach einem für britische Verhältnisse sehr langem Set (80 Minuten) ist man erst mal ganz hit. Jeder Schuss ein Treffer.

The Rifles sind Scharfschützen. Wenn sie ihre Gewehre auspacken und entsichern, dann zielen sie in Mark und Bein. Unglaublich treffsicher treffen sie in die Arme, in die Beine, ins Innere, in die Venen. Ihre Munition ist tanzbarer Britpop & Indierock.
Angetrieben vom knackig geknüppelten Schlagzeug, vom tief und kräftig tönenden Bass und der Kraft der zwei Gitarren servieren die Rifles meist flotte, höchst tanzbare Drei-Minuten-Songs in feinster Britpop-Manier. Mal sind sie nahe dran an ihren großen Vorbildern wie The Jam oder The Smiths oder auch die Arctic Monkeys.

Mal klingen sie ein wenig wie die mittlerweile auf dem Müllhaufen der Musikgeschichte gestrandeten Britpop-Götter Oasis – den Gallagher-Brüdern und ihrer Band hat das Quartett aus England schließlich seine musikalische Initiation zu verdanken, seine Initialzündung als Band. 1996 auf dem Knebworth-Festival war das der Legende nach.

Wenn Gitarrist Luke Crowther und Sänger Joel Stoker ihre E-Gitarre gegen akustische eintauschen und „For the Meantime“ und „Spend A Lifetime“ spielen“, dann stehen auf einmal die Gallaghers vor uns.
Diese Beiden, die sich da die Bälle und die Blicke zuspielen, könnten unterschiedlicher nicht sein: In der Mitte Joel, der „Normalo“, in Jeans, schwarzen Sneakers und schwarzem Shirt, rechts neben ihm Luke, der „Hängertyp“, mit Zottelhaarfransen, Silberschal und leicht klobiger Sonnenbrille – all das verleiht ihm etwas Hildegard-Knef-haftes.

Mit dem klasse Song „Local Boy“ gestartet, zünden die Vier – bei Liveshows ergänzt um einen Mann am Synthie – nur einen Tick später mit dem Reißer „She’s Got Standards“ die Tanzrakete. Das Jazzhaus, gut gefüllt, aber mit Luft zum Atmen, hopst, hüpft, springt und singt. Erstaunlich textsicher wird lustvoll mitgegrölt. Die Nummern gehen alle straight nach vorne, worauf meine Begleitung brüllt: „Die ham fast nur Hits!“ Womit wir wieder beim Treffer wären...

Die Songs der Rifles kreisen um Alltagsbeobachtungen und -situationen, ganz normale Dinge und Begebenheiten. Und genau so normal und geerdet, bescheiden und bodenständig geben sich die schwer gehypten Jungs. Sie bewegen sich nicht viel, die Bewegung, die Dynamik kommt allein über die Musik, nicht über Gesten, Posen oder Ansagen. Die Musik steht im Vordergrund.
Und im Vordergrund, da stehen die weiblichen Fans und hopsen und tanzen nach Herzenslust. Wie gesagt, wenn The Rifles ihre Instrumente zücken, schießen sie scharf: Sie feuern unablässig Tanzpfeile ins Publikum. Nach einem für britische Verhältnisse sehr langem Set (80 Minuten) ist man erst mal ganz hit. Jeder Schuss ein Treffer.
... link (0 Kommentare) ... comment
... nächste Seite