Donnerstag, 19. Juli 2012
Hubert von Goisern: Acapella, Alpenrock, authentisch
mysterox, 13:16h
Kurz vor acht im ausverkauften Zirkuszelt: Viele um mich herum– die meisten – sind im Alter des Musikers, also zwischen 50 und 65. Mich bedrängt die Frage: Bei wie vielen Bands ist das Publikum eigentlich im gleichen Alter wie die Musiker? Und warum? Gemeinsame Vergangenheit? Zusammen alt geworden? Gewohnheit? Egal. Zurück zum Abendprogramm.
Sonst reicht die Bandbreite im Publikum vom tätowierten, bärbeißigen Stiernacken über die brav-aparte Mittdreißigerin bis hin zum Papa mit Schulkind. Vorab Gebrumme wie im Bienenstock. Drei rote Stehlampen sorgen ein wenig für Wohnzimmeratmosphäre. Hinten prangt der doppelzüngige Drache, das Emblem von Goisern (der Heimatstadt) und von von (sic!) Goisern selbst, zugleich Garant für die im Hit versteckte Message: Brenna tuat‘s guat...
...vor allem, wenn man Holz vor der Hütte hat und auf Hüttengaudi aus ist. Ge'? Zum Glück Fehlanzeige. Kein After-Ski-Zirkus-Schnickschnack. Nur die ein oder andere ausladend dekolletierte Dame...
Der Funke lodert schon, bevor es losgeht: Klatschen und Hubert!-Rufe fliegen durchs Zelt. Die Enttäuschung ist groß, als kurz nach acht Alex Heisler die Bühne entert. Unter Buhrufen. Der Festivalgründer vertröstet das Publikum: Stau. Am Brenna staut‘s guat, fällt mir dazu ein. Unter Gejohle ziehen kurz darauf die vier Musiker plus Backliner Hannes ein.
Akkordeonklänge. Hubert von Goisern legt den Ausdruck und die Bewegung ganz ins Akkordeon, kommt erst mal ohne Gesang aus. Begleitet wird er von den fantastischen Musikern Severin Trogbacher an der Gitarre, Helmut Schartlmüller am Bass und Alex Pohn am Schlagzeug. Unprätentiös im schwarzen Hemd und grauer Hose, stapft der Oberösterreicher über die Bühnenbretter. Barfuß. Authentisch.
Seine bissigen Texte und bitteren Botschaften kommen im verführerischen Gewand seines Heimatidioms daher (siehe auch: Beckenbauer-Effekt).Zum Beispiel, wenn es um die Abrechnung mit Politikern geht in „Indianer“, wie der 59-Jährige erklärt: „Die Indianer sind ja au überall, strategisch gut verteilt über den Erdball. Früher worn‘s langhaarig und schweigsam. Heute reden‘s viel und hom a Glatzn.“ Überhaupt nimmt sich der sympathische Frontmann viel Zeit für sein Publikum, garniert seine Songs mit Anekdoten und entpuppt sich dabei als stimmungsvoller Erzähler.
Musikalisch beackert Hubert von Goisern die ganze Palette vom Akkordeon über Akustik-, Lapsteel- und E-Gitarre bis hin zur Klarinette und streut mal ein Kuhglockensolo ein, steuert mal eine Beatboxeinlage und Rap-Elemente bei oder bringt auch mal einen kräftigen Jodler.
Der brillante Severin Trogbacher kitzelt ein erdiges Bluessolo aus seinem Instrument und entlockt ihm an anderer Stelle handgemachte Dub-Effekte, und zwar im Janis-Joplin-Cover von „Mercedes Benz“, das schön tiefergelegt und minimalistisch im Reggae-Stil daherkommt. Genauso gelungen: Goiserns „Georgia“, das bei ihm eben Goisern heißt. Ganz der Heimat verpflichtet. (Was heißt bei Goisern eigentlich nicht Goisern? Hm. Anderes Thema.)
Der Abend steuert auf den erwartbaren Höhepunkt zu: Brenna tuat’s guat, des Alpenrockers Hymne zur Wirtschaftskrise. Schon bei den ersten Klängen macht sich kollektives Grinsen breit. Nach zweieinhalb Stunden vollem Programm und den Publikumslieblingen „Weit, weit weg“ und „Heast as nit“ im Zugabenblock verabschiedet sich das Quartett mit einer knappen A-capella-Einlage. Das Grinsen bleibt den Zuschauern noch lange ins Gesicht getackert.
Sonst reicht die Bandbreite im Publikum vom tätowierten, bärbeißigen Stiernacken über die brav-aparte Mittdreißigerin bis hin zum Papa mit Schulkind. Vorab Gebrumme wie im Bienenstock. Drei rote Stehlampen sorgen ein wenig für Wohnzimmeratmosphäre. Hinten prangt der doppelzüngige Drache, das Emblem von Goisern (der Heimatstadt) und von von (sic!) Goisern selbst, zugleich Garant für die im Hit versteckte Message: Brenna tuat‘s guat...
...vor allem, wenn man Holz vor der Hütte hat und auf Hüttengaudi aus ist. Ge'? Zum Glück Fehlanzeige. Kein After-Ski-Zirkus-Schnickschnack. Nur die ein oder andere ausladend dekolletierte Dame...
Der Funke lodert schon, bevor es losgeht: Klatschen und Hubert!-Rufe fliegen durchs Zelt. Die Enttäuschung ist groß, als kurz nach acht Alex Heisler die Bühne entert. Unter Buhrufen. Der Festivalgründer vertröstet das Publikum: Stau. Am Brenna staut‘s guat, fällt mir dazu ein. Unter Gejohle ziehen kurz darauf die vier Musiker plus Backliner Hannes ein.
Akkordeonklänge. Hubert von Goisern legt den Ausdruck und die Bewegung ganz ins Akkordeon, kommt erst mal ohne Gesang aus. Begleitet wird er von den fantastischen Musikern Severin Trogbacher an der Gitarre, Helmut Schartlmüller am Bass und Alex Pohn am Schlagzeug. Unprätentiös im schwarzen Hemd und grauer Hose, stapft der Oberösterreicher über die Bühnenbretter. Barfuß. Authentisch.
Seine bissigen Texte und bitteren Botschaften kommen im verführerischen Gewand seines Heimatidioms daher (siehe auch: Beckenbauer-Effekt).Zum Beispiel, wenn es um die Abrechnung mit Politikern geht in „Indianer“, wie der 59-Jährige erklärt: „Die Indianer sind ja au überall, strategisch gut verteilt über den Erdball. Früher worn‘s langhaarig und schweigsam. Heute reden‘s viel und hom a Glatzn.“ Überhaupt nimmt sich der sympathische Frontmann viel Zeit für sein Publikum, garniert seine Songs mit Anekdoten und entpuppt sich dabei als stimmungsvoller Erzähler.
Musikalisch beackert Hubert von Goisern die ganze Palette vom Akkordeon über Akustik-, Lapsteel- und E-Gitarre bis hin zur Klarinette und streut mal ein Kuhglockensolo ein, steuert mal eine Beatboxeinlage und Rap-Elemente bei oder bringt auch mal einen kräftigen Jodler.
Der brillante Severin Trogbacher kitzelt ein erdiges Bluessolo aus seinem Instrument und entlockt ihm an anderer Stelle handgemachte Dub-Effekte, und zwar im Janis-Joplin-Cover von „Mercedes Benz“, das schön tiefergelegt und minimalistisch im Reggae-Stil daherkommt. Genauso gelungen: Goiserns „Georgia“, das bei ihm eben Goisern heißt. Ganz der Heimat verpflichtet. (Was heißt bei Goisern eigentlich nicht Goisern? Hm. Anderes Thema.)
Der Abend steuert auf den erwartbaren Höhepunkt zu: Brenna tuat’s guat, des Alpenrockers Hymne zur Wirtschaftskrise. Schon bei den ersten Klängen macht sich kollektives Grinsen breit. Nach zweieinhalb Stunden vollem Programm und den Publikumslieblingen „Weit, weit weg“ und „Heast as nit“ im Zugabenblock verabschiedet sich das Quartett mit einer knappen A-capella-Einlage. Das Grinsen bleibt den Zuschauern noch lange ins Gesicht getackert.
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Montag, 16. Juli 2012
Feierliches Wochenende trotz wenig feierlichen Wetters
mysterox, 11:28h
Herr K. hat es sich nicht nehmen lassen, trotz abendlicher beruflicher Verpflichtung zu sich zu laden: Schließlich sollen Geburtstage ja kein Auslaufmodell werden. mysterox, an diesem Wochenende alleiniger Gralshüter des Jüngsten Gesichts, hat bereits vorab eingecheckt im Hause K. und sich so einen Zeitvorsprung verschafft. Während K. noch seine Runden dreht, kann ich durch die K.schen Räume streifen, sie dem Kleinen zeigen, ihn noch etwas Vauban-Luft schnuppern lassen und ihn schließlich gemütlich ins Bett bringen. (Dauerlebenspartner/in D. und der hälftige Anhang sind da schon über alle Berge, entfleucht übers Wochenende.)
Feierabend.
Schon bevor der zu Feiernde zurück ist, treffen die ersten Freunde ein. Müssen mit mysterox vorlieb nehmen, dem einizigen Nicht-Vaubanesen in der überschaubaren Gästeschar. Dann wird draußen auf der recht frischen, eher unsommerlichen, aber immerhin trockenen Terrasse gezecht, man huldigt dem K.
Erstaunlich vernünftig begibt sich dieser mysterox kurz nach eins in die Horizontale, schließlich ist Lil' L. normalerweise um halb sechs hellwach. Doch der Rolladen wirkt wunder, und so dehnt sich die Nachtruhe bis auf angenehme halb acht. Insgesamt hat es super geklappt. Uffz.
Alle ist man am nächsten Abend trotzdem. Aber da hatten wir schon die nächste Feier hinter uns gebracht: krakeelende Zweijährige, pluckernde E-Piano-Beats, fiepende Autos und rasselnde Traktoren, lautes Stimmengewirr. Kindergeburtstag.
Feierabend.
Schon bevor der zu Feiernde zurück ist, treffen die ersten Freunde ein. Müssen mit mysterox vorlieb nehmen, dem einizigen Nicht-Vaubanesen in der überschaubaren Gästeschar. Dann wird draußen auf der recht frischen, eher unsommerlichen, aber immerhin trockenen Terrasse gezecht, man huldigt dem K.
Erstaunlich vernünftig begibt sich dieser mysterox kurz nach eins in die Horizontale, schließlich ist Lil' L. normalerweise um halb sechs hellwach. Doch der Rolladen wirkt wunder, und so dehnt sich die Nachtruhe bis auf angenehme halb acht. Insgesamt hat es super geklappt. Uffz.
Alle ist man am nächsten Abend trotzdem. Aber da hatten wir schon die nächste Feier hinter uns gebracht: krakeelende Zweijährige, pluckernde E-Piano-Beats, fiepende Autos und rasselnde Traktoren, lautes Stimmengewirr. Kindergeburtstag.
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Donnerstag, 5. Juli 2012
Metric, Youth without Youth
mysterox, 12:14h
Kleiner Musiktipp, für diejenigen oder wenigen, die Metric noch nicht kennen... We all love Emily Haines.
Wie meint Gitarrist, Synthesizer- und Theremin-Spezialist James Shaw? Wir hatten schon immer einen Sound im Kopf, den wir gehofft haben, realisieren zu können. Dieses Mal kam genau dieser Sound aus den Boxen zurück. Na, ein Prost auf die Boxen!
Wie meint Gitarrist, Synthesizer- und Theremin-Spezialist James Shaw? Wir hatten schon immer einen Sound im Kopf, den wir gehofft haben, realisieren zu können. Dieses Mal kam genau dieser Sound aus den Boxen zurück. Na, ein Prost auf die Boxen!
Metric - Youth Without Youth (Official Video) from PIASGermany on Vimeo.
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Mittwoch, 4. Juli 2012
It's P & P Time
mysterox, 14:41h
Zeit für Patti und Prince: Sie covert ihn, chillt ihn runter, strippt ihn down, Downsizing ganz ohne Disco, ohne das Ekstatische, eher balladesk-getragen. (Nach wie vor ein Irrsinn, wie funky die Prince-Nummer daherkommt, und das ganz ohne Bass.)
Patti Smih - When Doves Cry
oder hier klicken
Patti Smih - When Doves Cry
oder hier klicken
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Dienstag, 3. Juli 2012
Früh.Jahrs.Müde
mysterox, 12:58h
Frühjahrsmüde? Oder genug vom Warten auf den Sommer?
Grundsatzfrage: Können drei Schläfer Siebenschläfer einleiten?
(By the way, gestern hat die zweite Jahreshälfte begonnen.)
Ein Hoch übrigens auf die Friedensforschung! (Insider)
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Freitag, 29. Juni 2012
Enttäuschung. Abgrundtief.
mysterox, 12:33h
Ich möchte Saddam anrufen. Ihn nach seinem Erdloch fragen. Mich da hineinverkriechen für ein paar Tage. Bis ich mich erholt habe von dem Schock.
Dem Schock? Ist doch eigentlich wie immer, quasi Gewohnheit, säuselt mir mein Kumpel Al Terego ins Ohr. Die Deutschen gewinnen beri Turnieren nie gegen Italien. Nie. NIE. NIE! NIE!! NIE!!! Und leider hat der Kerl recht. Vier Unentschieden, vier Niederlagen, aus deutscher Sicht. Und im Zweifelsfall wartet irgendwo, Richtung Finale oder Titel, Italien oder Spanien.
Schon 2006, es kommt mir gar nicht so lange her vor, hockten wir in deutsch-italienischer Nachbarschaft im Vorgarten und glotzten gemeinsam das Halbfinale der Schland-WM. Als sich alle schon auf das anstehende Elfmeterschießen eingestellt hatten, fiel in der 119. Minute das 1:0 für Italien. (Vorbereitet von Pirlo.) Dann noch das unsägliche 2:0 in der Nachspielzeit dieser Verlängerung.
Danach hätten wir es beim deutsch-italienischen Garten-Glotzen bewenden lassen sollen. Sogar freun D., damals schon am Start, ließ sich in den Garten locken. Die Party, vulgo Sommermärchen, endete damals jäh. Heute endet immerhin nur eine der langweiligsten EMs aller Zeiten, und nur für uns Teutonen. Doch das Martyrium dauert an. Aua.
Dem Schock? Ist doch eigentlich wie immer, quasi Gewohnheit, säuselt mir mein Kumpel Al Terego ins Ohr. Die Deutschen gewinnen beri Turnieren nie gegen Italien. Nie. NIE. NIE! NIE!! NIE!!! Und leider hat der Kerl recht. Vier Unentschieden, vier Niederlagen, aus deutscher Sicht. Und im Zweifelsfall wartet irgendwo, Richtung Finale oder Titel, Italien oder Spanien.
Schon 2006, es kommt mir gar nicht so lange her vor, hockten wir in deutsch-italienischer Nachbarschaft im Vorgarten und glotzten gemeinsam das Halbfinale der Schland-WM. Als sich alle schon auf das anstehende Elfmeterschießen eingestellt hatten, fiel in der 119. Minute das 1:0 für Italien. (Vorbereitet von Pirlo.) Dann noch das unsägliche 2:0 in der Nachspielzeit dieser Verlängerung.
Danach hätten wir es beim deutsch-italienischen Garten-Glotzen bewenden lassen sollen. Sogar freun D., damals schon am Start, ließ sich in den Garten locken. Die Party, vulgo Sommermärchen, endete damals jäh. Heute endet immerhin nur eine der langweiligsten EMs aller Zeiten, und nur für uns Teutonen. Doch das Martyrium dauert an. Aua.
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Donnerstag, 28. Juni 2012
Mein erster Autounfall
mysterox, 12:15h
Selbst verursacht oder nicht? Ja, das ist eine gute Frage... Zumindest saß ich am Steuer und zugleich im Fahrersitz und auch am Schalthebel. Das ist schon mal was, das prädestiniert zur Klassifizierung als Lenker eines Kraftfahrzeugs, denke ich. Dumm nur, wenn einem in einer Rechts-vor-links-Situation in einer 30er-Zone die Vorfahrt genommen wird.
Ich taste mich gaaanz langsam an die Kreuzung heran, weil ein weißer Kia-Jeepverschnitt immer noch weiter rollt, nicht zum Stehen kommt und die Vorfahrt nicht gewährt. Endlich kommt er doch zum Stehen. Ah, er macht den Weg doch frei, hat's also geblickt! Dumm nur, dass er dabei schon weit über die Straßenmitte vorgestoßen ist. Ich mache mir keine Gedanken und zugleich von meinem Vorfahrtsrecht Gebrauch und umkurve das etwas weit vorne in die Kreuzung ragende Vehikel – fast. Ich bin ziemlich überrascht , als ich ein langgezogenes Quietschen vernehme... Touchiert.
Shit.
Ranfahren. Aussteigen. Gucken. Schaden begutachten. Zugleich schauen: Was macht der andere, vorher ein Fremder, jetzt der Unfallgegner? Nicht, dass er abhaut...
Ich habe einen lang gezogenen Kratzer an der hinteren Tür, vielleicht 20 Zentimeter lang. Das meiste sind Lackspuren vom Kia, das lässt sich problemlos wegwischen. Bei ihm ähnlich, sogar noch weniger: einmal, direkt am Scheinwerfer, ist der Lack auf einem Zentimeter ab. Und an der Fahrzeugkante befinden sich nochmal vier, fünf winizige, nur wenige Millimeter breite Kratzer. Für mich, als bekennend Auto-desinteressiert, überhaupt kein Ding.
Nach kurzem Palaver sage ich: Zuerst haben Sie einen Fehler gemcht: Sie haben mir die Vorfahrt genommen und dann doch gewährt. Ich habe den Fehler gemacht, den Winkel falsch einzuschätzen und habe Sie dann beim Abbiegen touchiert. Fifty-fifty, sage ich. Jeder soll für seinen Schaden aufkommen, fertig.
Ja, wenn wir das so aufschreiben, kein Problem, meint er, Mittdreißiger mit Lebensgefährtin, Hund und Koffern im Auto. Aber die Polizei möchte ich schon gerne rufen..
Ich mit D. und drei Kids an Bord: not amused. Taxi rufen, schließlich war es schon Abend, damit D, und die Kids nach Hause kommen. Dann hieß es: allein im einsetzenden Nieselregen eine knappe Stunde warten, bis die grüne Minna sich blicken lässt.
Der Polizist war sich der Sache juristisch auch überhaupt nicht sicher. Da heißt es also abwarten. Erst husche ich in den VW-Bus der Polizei, Daten aufnehmen und so. Dann nicht etwa der schneidige Bundeswehr-Typ aus der Mannheimer Gegend, sondern erst mal seine nervige Tussi. Beide Spießer vor dem Herrn. Fein säuberlich in mehreren Koffern verstautes Gepäck. Unsympathen.
Mal sehen, was bei rauskommt. Eine Verwarnung werden wir dem Polizisten zufolge beide kriegen – für das Verursachen eines Unfalls. Der Unfall-Typ meinte noch zu D., er habe nicht so richtig aufgepasst, weil er am Navi rumgefummelt habe.
Wisst ihr, was meine Werkstatt zu meinem Schaden sagt? 1.500 Euro! Ich brech ab!
Ich taste mich gaaanz langsam an die Kreuzung heran, weil ein weißer Kia-Jeepverschnitt immer noch weiter rollt, nicht zum Stehen kommt und die Vorfahrt nicht gewährt. Endlich kommt er doch zum Stehen. Ah, er macht den Weg doch frei, hat's also geblickt! Dumm nur, dass er dabei schon weit über die Straßenmitte vorgestoßen ist. Ich mache mir keine Gedanken und zugleich von meinem Vorfahrtsrecht Gebrauch und umkurve das etwas weit vorne in die Kreuzung ragende Vehikel – fast. Ich bin ziemlich überrascht , als ich ein langgezogenes Quietschen vernehme... Touchiert.
Shit.
Ranfahren. Aussteigen. Gucken. Schaden begutachten. Zugleich schauen: Was macht der andere, vorher ein Fremder, jetzt der Unfallgegner? Nicht, dass er abhaut...
Ich habe einen lang gezogenen Kratzer an der hinteren Tür, vielleicht 20 Zentimeter lang. Das meiste sind Lackspuren vom Kia, das lässt sich problemlos wegwischen. Bei ihm ähnlich, sogar noch weniger: einmal, direkt am Scheinwerfer, ist der Lack auf einem Zentimeter ab. Und an der Fahrzeugkante befinden sich nochmal vier, fünf winizige, nur wenige Millimeter breite Kratzer. Für mich, als bekennend Auto-desinteressiert, überhaupt kein Ding.
Nach kurzem Palaver sage ich: Zuerst haben Sie einen Fehler gemcht: Sie haben mir die Vorfahrt genommen und dann doch gewährt. Ich habe den Fehler gemacht, den Winkel falsch einzuschätzen und habe Sie dann beim Abbiegen touchiert. Fifty-fifty, sage ich. Jeder soll für seinen Schaden aufkommen, fertig.
Ja, wenn wir das so aufschreiben, kein Problem, meint er, Mittdreißiger mit Lebensgefährtin, Hund und Koffern im Auto. Aber die Polizei möchte ich schon gerne rufen..
Ich mit D. und drei Kids an Bord: not amused. Taxi rufen, schließlich war es schon Abend, damit D, und die Kids nach Hause kommen. Dann hieß es: allein im einsetzenden Nieselregen eine knappe Stunde warten, bis die grüne Minna sich blicken lässt.
Der Polizist war sich der Sache juristisch auch überhaupt nicht sicher. Da heißt es also abwarten. Erst husche ich in den VW-Bus der Polizei, Daten aufnehmen und so. Dann nicht etwa der schneidige Bundeswehr-Typ aus der Mannheimer Gegend, sondern erst mal seine nervige Tussi. Beide Spießer vor dem Herrn. Fein säuberlich in mehreren Koffern verstautes Gepäck. Unsympathen.
Mal sehen, was bei rauskommt. Eine Verwarnung werden wir dem Polizisten zufolge beide kriegen – für das Verursachen eines Unfalls. Der Unfall-Typ meinte noch zu D., er habe nicht so richtig aufgepasst, weil er am Navi rumgefummelt habe.
Wisst ihr, was meine Werkstatt zu meinem Schaden sagt? 1.500 Euro! Ich brech ab!
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Dienstag, 26. Juni 2012
Nirvana-Covers III: Atmet Dame
mysterox, 11:38h
Die große alte Dame der New Yorker Punkszene nimmt sich des Nirvana-Klassikers an. Heraus kommt eine gechillte, folkrockige Version. Listen!
Und was sagt Patti Musikhistorie Smith über sich selbst? Von all den Fertigkeiten, die man als Musiker haben sollte, besitze ich nichts. (Quelle: zeit.de). Unfassbar, oder?
Freundin, Gefährtin, Intimus vom großen Robert Mapplethorpe, die ganze New Yorker Szene, Allen Ginsberg, ihr Debüt Horses von 1975: ein Klassiker, ihr legendäres Rockpalast-Konzert 1979 in der Essener Grugahalle, Affäre mit Sam Shepard, der Rückzug ins Private, alle um sie herum sterben wie die Fliegen, Michael Stipe leitet ihr Comeback ein, befreundet mit Bob Dylan, Johnny Depp und wahrscheinlich noch Dutzenden Künstlern und Musikern.
Und dank Herrn icks werde ich am 4. Juli (was für ein treffendes Datum!) die 65-Jährige live auf dem ZMF erleben. (Gleicher Jahrgang wie mein Vater und pasdeloup.) Es gibt Leute, die meckern an ihrem Kleidungsstil herum. Denen sei gesagt: Es handelt sich um eine Stilikone. Und damit basta!
Und was sagt Patti Musikhistorie Smith über sich selbst? Von all den Fertigkeiten, die man als Musiker haben sollte, besitze ich nichts. (Quelle: zeit.de). Unfassbar, oder?
Freundin, Gefährtin, Intimus vom großen Robert Mapplethorpe, die ganze New Yorker Szene, Allen Ginsberg, ihr Debüt Horses von 1975: ein Klassiker, ihr legendäres Rockpalast-Konzert 1979 in der Essener Grugahalle, Affäre mit Sam Shepard, der Rückzug ins Private, alle um sie herum sterben wie die Fliegen, Michael Stipe leitet ihr Comeback ein, befreundet mit Bob Dylan, Johnny Depp und wahrscheinlich noch Dutzenden Künstlern und Musikern.
Und dank Herrn icks werde ich am 4. Juli (was für ein treffendes Datum!) die 65-Jährige live auf dem ZMF erleben. (Gleicher Jahrgang wie mein Vater und pasdeloup.) Es gibt Leute, die meckern an ihrem Kleidungsstil herum. Denen sei gesagt: Es handelt sich um eine Stilikone. Und damit basta!
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Mittwoch, 20. Juni 2012
Bigfoot vs. Lil'foot
mysterox, 17:13h
Neulich am Bergle.
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Dienstag, 19. Juni 2012
San Vincenzo
mysterox, 11:59h
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