mysterox on the rocks

Auf die Gefahr hin, in die falsche politische Ecke gestellt zu werden: Man stelle sich einmal folgendes Szenario vor: Es kommt eine Partei oder Gruppierung daher, die lautstark provokant fordert:

Wir haben jetzt 20 Jahre lang 5,5 % unseres Gehalts als Soli-Zuschlag gen Ostern abgeben müssen. Wenn wir uns anschauen, wie es da aussieht, scheint das Geld ja nicht wirklich gut angelegt...

Allein der Exodus von über 1,5 Millionen Ex-DDR-Bürgern spricht Bände. Kurzum: Wir wollen unser Geld zurück! Passt auf, wir machen das so: Ab jetzt gilt Aufbau West! Ab heute wird zurückgezahlt!

[[Jaja, ruhig, wie Karlsson sagen würde, ganz ruhig.]]

Ich vermisse Visionen, Anstöße, Anregungen im Sanso-Weichspül-Wahlkrampf 2009.

Seit Wochen schon nerve ich meine Mitmenschen mit derlei Forderungen nach Visionen. Und nun er auch: Reinhard Knodt im Deutschlandradio Kultur.

Ottmar Binder vom Lindenbrunnenhof Forchheim, wie er leibt und lebt. Der Kartoffelkönig und Tomatenzar. Mein Lieblingsbauer. Seit vielen Jahren.

Ein nettes Imagefilmchen für seinen Street-View-Dienst hat sich Internetgroßmacht Google ausgedacht. Kindlich, harmlos soll die Szenerie suggerieren.



via

Duell oder Duett? Erstaunlicherweise hat es das auflagenstärkste Boulevardblatt Deutschlands mal wieder geschafft, die Waaaahnsinns-Siedestimmung beim Schlag-auf-Schlagabtausch der beiden Nicht-Kontrahenten Angie Ferkel und Frank-Walter Rumeier auf den Punkt zu bringen. Quelle: bild.de


Warum hacken da eigentlich gleich vier Journalisten auf einmal in diesem komplett durchregulierten und vorab klinisch toten Format auf den beiden Wiederbewerbern-für-eine-zweite-Auflage-der-Großen-Koalition herum? (Hat da jemand fälschlicherweise das Wort Kanzlerkandidat in den viel zu vollen Mund genommen?)

Aggressiv fragen - okay, das ist angesichts der aufgrund des hochdosierten Schlafmittels AM-FWS drohenden Gähnmanipulation in Ordnung. Irgendwie sollte da halt irgendetwas aus den Kandidaten herausgekitzelt werden. Nur leider hat dies nicht geklappt. Gut, man könnte konzedieren, dass die Debatte sachlich blieb, sich eher inhaltlich orientierte.

Aber diese ewiggestrigen Milchmädchengleichungen und Schönrechnungen, das Dauersalbadern von Wachstum gleich Arbeit - Vollbeschäftigung - Steuersenkungen ("Das meine ich bitterernst", O-Ton Angie), Entschuldigung, das kann doch kein denkender Mensch noch halbwegs ernst nehmen. Visionen durften ja, so war es verabredet, gar nicht erst aufgezeigt werden (was beiden Kandidaten sicherlich sehr entgegenkam.)

Koalitionspartnerschaftlich gepflegte Langeweile. Ich empfehle für nächstes Mal den aktuellen Tarantino.

Schalten auch Sie wieder Ihren Föhn ein, wenn es nächstes Mal heißt: 90 Minuten nichts als heiße Luft!

Im Sommer, am selben Abend, beim selben Anlass, im selben Dorf - zwei Varianten zum Thema Balkon oder, sagen wir, Sommer vorm Balkon, dresen-like.


(1)


Was steckt hinter der Fassade der belle liseuse?


(2)


Er streckt jeden abend seine Plautze in den Nachthimmel.

Neue Single der fluffigen Franzosen: Sing Sang Sung. Trallallalla...

Nachdem Whiskey mit Wodka über die Leinwand geflimmert ist, wird Regisseur Andreas Dresen gefragt, ob es denn wirklich so zugehe, wie in seinem Film-übers-Filmemachen beschrieben. Seine Antwort:

Am meisten vögeln immer die Kameraassistenten! Das ist tatsächlich so gewesen!

Im rundum gelungenen Film wird dieser Ausspruch Mastroianni zugeschrieben.

Dresen, gänzlich unprätentiös, bescheiden und hellwach, entpuppt sich als guter Erzähler, der den ausverkauften Saal auch mit nicht-filmischen Mitteln bestens unterhält. Er erklärt, was es mit der Schnapsklappe auf sich hat und schüttelt den Kopf über das Wohnwagen-Messen unter mittelmäßigen TV-Schauspielern.

Dass Dänen die besseren Italiener sind, beweist mal wieder Kim Munk mit seiner in Endlosschleife umbesetzten Formation The Broken Beats: Ein Entertainer, ein Kommunikationstalent ohnegleichen, grundsympathisch und witzig. Mehr dazu...



Wir sind auch eine arme Band, meint der dandyhafte Bandleader Kim Munk. Darum gibt's Werbung in eigener Sache.

Popular Songs out September 8th on Matador Records! Exclusive pre-listening here (oder so what in the art)! Als ich Yo La Tengo zum ersten Mal gehört und gesehen habe, hatten die ziemlich sicher noch keine Website. War das Weihnachten 1991 oder 1992 in der Hamburger Markthalle?

...in Luft?
...am grünen Tisch?
...oder im Säurebad?

Egal - mich zieht es zu den Dänen heute Abend.