Mittwoch, 24. Oktober 2007
Kaum konzertierte Aktion
Ein Anruf zur rechten Zeit - und schon ist man im Rennen: "mysterox, can you please report on a concert!" Wobei der EIndruck des Ausdrucks zur rechten Zeit diesmal falscher nicht sein kann: Angeschlagen vegetiere ich am Spätnachmittag vor mich hin, die Luft in der erstmalig wieder beheizten Bude ist zum Schneiden dick, richtig dicke Luft, die Atmosphäre vergiftet.

Komischerweise waren meine Erkältungssymptome nach dem Anruf erstmal so gut wie verflogen. Dann bin ich ausgeflogen.

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Dienstag, 23. Oktober 2007
They Think They Are The Robocop Kraus
Yippie, heute kommen The Robocop Kraus! Hier einer der geilsten Songs der Nürnberger Rost Rockbratwürste: In fact you're just fiction.



Was machen die für Musik? Post-Rock, Post-Punk - mit massig Pop, etwas Elektro und Funk. Zumindest sollte der funky Funke live überspringen...

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Montag, 22. Oktober 2007
Die Leute
"Die Leude/ Die Leude...
Die Leude wolln, dass was passiert!
Die Leute wolln uns...!",

dachten wir uns und marschierten zum Konzert, nein, nicht von Fünf Sterne Deluxe (längst verglüht), sondern von Die Leute (um den Genitiv mal elegant auszubremsen).

Pop/Rock à la Die Ärzte, auch mal derb und vulgär, sehr teengerecht zum Mitgrölen und auch mal -stampfen. Überhaupt nicht meine Baustelle.

Was soll man schon über eine Band sagen, deren bester Song der Kiss-Klassiker "I was made for loving you" ist - also kein eigener Song?

Auch im digitalen Buchstabenbasar von mysterox gibt es eine Fair-Trade-Ecke für faires Behandeln. Hier ist sie: Respekt an Frontmann Tom Lissy. Egal, was kommt - er überbrückt jede Pause lässig und locker. Eine echte Rampensau.

Erschreckend die Playlist: 21 Songs! Ja, sind die denn verrückt? Kennen die denn gar keine Gnade? Folge: Die Rauchpausen wurden länger. So lang, bis wir draußen fast schon festgefroren waren.

Mensch, Leute...

P.S. Von zwei Vorbands war eine echt gut.

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Monday, monday...
Der Montagmorgen ist ein sehr heikler, fast schon wunder Punkt der Woche, oder? Doch, o Wunder, es gibt auch Montagmorgen (nerviger Null-Plural; oder für Anhänger anglophoner Angewohnheiten: Montagmorgens; oder für jene aus dem Morgenland: Montagmorgende), die geruhsam und weitgehend unkompliziert verlaufen.

Ja, selbst im Supermarkt herrscht noch einträchtige Ruhe, obwohl der schon seit Minuten geöffnet ist! Keine drängelnden Rentner mit Rollator, wenn man von vereinzelten Sichtungen absieht.

Warum bloß??

Des Rätsels Lösung: Im Plus werden heute allen Ernstes Rollatoren verkauft. Dürfte später unruhig werden - beim Nachhauseschleifen oder bei der feierlichen Erstbefahrung.

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Freitag, 19. Oktober 2007
Farbenlehre
uni: exzellent!

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Mittwoch, 17. Oktober 2007
Richtig verbunden
Opas fernmündliches Fossil, Baujahr 1951, musste vier Wochen lang das schnur- und nicht ganz fehlerlose Modell ersetzen. Kein Problem, schließlich war das gute Stück - ein Aphrodisiakum für Nostalgiker - bis vor kurzem ununterbrochen im Einsatz: satte 55 Jahre lang! In Aschaffenburg, Kfz-Kennzeichen: AB ;-)

Die Umstellung war für Dauerlebensgefahr- ääääh, -gefährte/-in D. am größten, glaube ich. Die Kleine hat den Rückfall in die Telefonsteinzeit, also weit vor der eigenen Zeugung, locker genommen, auch wenn der robuste, stationäre Apparat ihr "zu laut" klingelte. D. bemängelte die zu geringe Mobilität der Antiquität - sie genoss die vorherige eigene Ubiquität: überall herumflitzen und dabei palavern zu können.

Darum war die Freude groß, als ein flaches, leichtes, quadratisches Paket eintraf. Und, siehe da, es barg ein niegelnagelneues Telefon ohne Nabelschnur, strahlungsarm und - ein "Upgrade" - mit eingebautem AB. Alles wirkt besser und ausgereifter als im Vorgängermodell Orchid Low Radiation 128, dem Pionier der strahlungsarmen Schnurlostelefone der Jetztzeit, also im Zeitalter nach CT1+.

Wie kann man jetzt, passend dazu, vor Freude strahlen, aber strahlungsarm? ;-)

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Dienstag, 16. Oktober 2007
Mehr schwarzes Verlangen
Die dunkle Seite
Bertrand Cantat, Sänger der französischen Ausnahmeband Noir Désir, ist wieder auf freiem Fuß, wie man so sagt. Im heißen Sommer 2003 war er, der als ungewöhnlich "normaler", nahbarer Popstar ohne Starallüren gilt, ausgerastet und hat seine Freundin Marie Trintignant in einem Hotelzimmer in Vilnius erschlagen - Drogen & Eifersucht sollen seinen Furor angestachelt haben.

Der Vorzeigehäftling
Im Jahr darauf wurde Cantat zu 8 Jahren Haft verurteilt, wegen Totschlags. Nun, nachdem er rund die Hälfte der Zeit abgesessen hat, ist der charismatische Rocksänger heute Nacht auf Bewährung freigelassen worden. Als Musterknabe der Einsitzenden, als Vorzeigehäftling.

Das Opfer
Marie Trintignant, die wenige Tage nach dem Eifersuchtsdrama an den Folgen der schweren Verletzungen gestorben ist, entstammt einer großen Schauspielerfamilie - entsprechend kontrovers könnte die vorzeitige Haftentlassung Cantats in Frankreich diskutiert werden.

Zurück in die Zukunft: Zurück zum schwarzen Verlangen
Bei dem Namen - lateinisch cantat, er singt - soll er doch bitte, bitte weiter singen und Songs schreiben. Denn ihr kennt ja diesen ominösen Spruch all jener, die mit ihrem Latein noch nicht am Ende sind: Nomen est omen. Gebt den Noir Déz-Junkies ihre Droge!

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Montag, 15. Oktober 2007
Senile Bettflucht am Montagmorgen
Montagmorgen, 9.05 Uhr
Milch fehlt. Kollegin nach Zwischenstopp im Edeka:
"Boah, da wimmelt's von Rentnern! Abartig!"

Montagmorgen, 10.50 Uhr
Kollege nach Zwischenstopp im Plus:
"Rollator-Alarm! Man könnt grad meinen, ein Krieg bricht aus. Oder Feiertag. Alles voll."

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Wie war das Wochenende?
Samstag
Am Samstagmorgen um 5.55 Uhr klingelt allen Ernstes (??? - das darf massiv bezweifelt werden) das Telefon. Schnell bin ich zur Stelle und ringe meinem dürreartig ausgedörrtem Mund ein verklebtes "Hallo?" ab - keiner sagt was. - Spaßvogel? Verwählt?

Einkaufsrunde, Eisschlecken, Einladung zum Essen, Kante geben.

Sonntag
Die Kleine schwimmt, radelt und baut Lego. Sonne & Balkon. Lauschiger Plausch in Au. (Achtung, schönes Anagramm:) Trotta-Tatort.

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Sonntag, 14. Oktober 2007
"Kante?" - "Ich nicht!" ODER "Kante?" - "Kannte ich nicht - bislang. Ist aber der Hammer!"
Erst traute ich meinen Augen kaum, als ich vor ein paar Wochen las, dass die Hamburger Band Kante in unserem Städtchen auftreten würde. Darum rieb ich sie mir noch ein paar Mal mehr, als sonst ohnehin üblich. Resultat: unverändert. Kante im Großen Haus des Theaters. Was Tocotronic auch schon vor- & durchgemacht hatten - Kante will's auch wissen & nicht missen.

Die bange Frage: Kann das funktionieren? Ein Pop/Rockkonzert im Theater? Wo alle brav in gediegenem Ambiente auf in ihren Sitzen hocken? - Ja, es kann. Und wie!

Zuerst spielen die Jungs "Die Tiere sind unruhig", dann "Ich hab's gesehn". Dann zwei Stücke aus dem Revue-Projekt für den Friedrichstadtpalast Berlin, "Die Stadt verwischt die Spuren" und "'Du hältst das Fieber wach' oder 'Du folgst mir in die Nacht"? Ich weiß gar nicht mehr, wie wir's genannt haben", meint Thiessen. Gelächter im Saal. "Egal - beides ist schön". Noch mehr Gelächter.

"Wenn wir in Theatern spielen, bin ich immer so'n bisschen perplex, weil dann alle so artig sitzen. Und dann fange ich an, Blödinn zu reden", meinte Sänger Peter Thiessen selbstironisch, als er sich verbal zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte.

Vor dem Song "Die größte Party der Geschichte" starten Kante ihr "Animationsprogramm", wie sie selbst sagen. Alle aufstehen! Und - es klappt. Das Eis ist - dem Klischee nach - spätestens jetzt gebrochen. Als der zweite Sänger, seines Zeichens der Bassist der Band, die Sprechgesangspassage präzise und in atemberaubendem Tempo meistert, brechen sich Begeisterungsstürme von den Sitzereihen Bahn.

Apropos: Unglaublich, mit welcher Präzision Kante zu Werke gehen. Wechsel zwischen laut & leise, krachig & poetisch, schnell & langsam beherrschen sie aus dem Effeff. Und zwar alle - egal ob am gewohnten Instrument oder an einem anderen, was öfters mal vorkommt.

Postrock vom Feinsten - mit dem Mut zum epischen Atem. Kaum ein Song ist kürzer als 5, 6 Minuten.

Und was für intelligente Texte (obendrein klar artikuliert,gut verständlich) - hier sind wahre Pop-Poeten am Werk. Pulsierende, elektrisierende Energie. Großes Theater. Grandios.

Dreimal ließ sich die Band zu einer Zugabe herausklatschen, -johlen, -stampfen & -trampeln.

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Hinterher, erst spät, sind die Jungs aus dem Theater herausgekommen und haben vor der "JP"-Bar wieder kehrtgemacht und sind im Theatercafé gelandet.

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