Mittwoch, 31. März 2010
Meine Ruh' ist hin
Meine Ohren sind umzingelt, ich hab zuviel um jene..., drum war hier Stille, Leere, Ruhepause angesagt.

Scheffe hier hält sich dezent zurück und überlässt mysterox das operative Geschäft fast allein, von gelegentlichen, flankierenden Maßnahmen und skunkgleich versprühter schlechter Laune mal abgesehen. mysterox ackert & rackert, mutiert nicht zum Talkmaster, sondern zum Multitaskmaster und ist Diener zweier Herren: Scheffe vor Ort und Boss auf der Insel.

Sonderausgabe für DIE Messe schlechthin: Big Boss from Britannia triezt und treibt, mysterox sieht's und schreibt. Recherchieren, schreiben, übersetzen, redigieren, mit den Engländern kommunizieren, korrigieren, enervieren...

Heute noch - und dann bin ich raus und mach 'n Pfeil. Bis Südfrankreich. Sooo lang ist der.

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Donnerstag, 25. März 2010
Ja, Panik? Nein, Gelassenheit!
Ja, Panik im Atlantik! Nein, Gelassenheit, lautet die Antwort der österreichischen Indierock-Band. So heißt zumindest ihr frisch aus der Taufe gehobenes Label. Das Quintett mit dem ja, panischen Namen beginnt den Abend recht gelassen mit dem schönen, melodischen Opener „Alles hin, hin, hin“.

Ja Panik1

Dass die Band nur wenige Songs später erst mal alles hinschmeißen würde, ahnt zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Massive Soundprobleme machen der Band zu schaffen, so dass Sänger Andreas Spechtl mitten im Lied abbricht und in sympathischem Singsang sagt: „So geht das leider nicht. Wir gehen erst mal eine rauchen, und in zehn Minuten geht’s weiter.“

Und tatsächlich: zehn Minuten später hat die Atlantik-Crew die Technik im Griff, gelassen spielen die Fünf weiter. Mal erinnern der hymnische Gestus und Spechtls Stimme an Fotos, mal pirscht er sich ausgelassen an den frühen Westernhagen ran. Doch erst im letzten Drittel gehen die Alpen-Jungs erst so richtig aus sich raus. Vorher ist der Funke einfach nicht so recht übergesprungen, was sicher auch am – zudem spärlich vertretenen – Publikum liegt: U40. So um die 40 Zuschauer waren da.

Hans Unstern1

Was auf alle Fälle haften bleibt, ist der schräge One-Man-Support Hans Unstern. Zwischen vertonter Poesie und spätem Dada schleudert der hutzelige und lichtscheue Vollbartträger seine rasiermesserscharfen Texte mit Gitarre (und auch mal Mini-Ventilator oder Blockflöte) zu flimmernden Videosequenzen ins Volk. „Ich hätte gern mit dir getanzt zu dem Klick und Klack eines Kaugummiautomaten.“ Prädikat: sperrig, aber künstlerisch wertvoll.

Hans Unstern2

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Mittwoch, 24. März 2010
Ach, wie herrlich doch manche Ankündigungen klingen können: Ja, Panik im Atlantik! Die Antwort der österreichischen Indierock-Band: Nein, Gelassenheit. So heißt zumindest ihr frisch aus der Taufe gehobenes Label. Was denn nun zutrifft, lässt sich heute Abend überprüfen.

Nein, sie sind nicht die österreichischen Tocotronic. Auch wenn es da zwei Parallelen gibt: manierierter Gesang und Moses Schneider. Ersteren kennt der geneigte Indie-Hörer ja bisweilen von Toco-Sänger Dirk von Lowtzow, während letzterer für die so genannte Berliner Trilogie der Diskursband als Produzent verantwortlich zeichnet.

Auch das aktuelle Album der ursprünglich aus dem Burgenland stammenden, mittlerweile auch in Berlin gelandeten Indierock-Band hat Moses Schneider produziert, „The Angst and the Money“, welches letzten Herbst erschienen ist. Die österreichische Presse feiert das Quintett als beste Rockband des Landes. Hm, vielleicht auch dies eine Parallele zu den Tocos: Auch dem deutschen Vierer wird eine solche Etikettierung zuteil.

Die deutsch-englischen Texte zwischen Nachdenklichkeit und Dringlichkeit, die bei dem ein oder anderen (von Panikattacken Geplagten?) vielleicht auch den Fluchtreflex auslösen mögen, verführen zugleich mit gelungenen Slogans und Parolen, und die Mucke geht uptempo nach vorne, rockig, zackig, knackig, wobei das Klavier für einige Akzente sorgt.

Dass die ehemaligen Wiener Buben in die Hamburger Schule gegangen sind, lässt sich auch an ihrem aktuellen Video ablesen: Da zitieren sie Jochen Distelmeyers Clip „Lass uns Liebe sein“. Naja, schließlich heißt der Song der Austria-Combo „Pardon“. Eigentlich kein Grund zur Panik. Oder?



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Was? Ja, Panik, Support: Hans Unstern
Wann? heute, Mittwoch, 24. März 2010, 21 Uhr
Wo? Café Atlantik
Tickets: VVK 10€, AK 13€

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Montag, 22. März 2010
Filmreife Szenen an der Tanke
Sonntagnachmittag, der Diesel-Preis grüßt mit "117,9". Nach Wochen des "122,9" biegt der kleine Ökoflitzer von mysterox mit drei charmanten Damen an Bord kurzentschlossen in die JET-Tankstelle ab. Tanken. Zahlen. Fertig? Denkste!

Tanken ja, nur das Zahlen, von Dauerlebenspartner/in D. übernommen, gestaltet sich schwierig. Der Schwarze vorne will seine 20-Euro-Tankfüllung mit einem Schein begleichen: einem 500-Euro-Schein. Ruhig & höflich erklärt ihm der "Tankwart", also der junge Mann von der Tankenkasse, dass er keine derart hohen Geldscheine annehment dürfe und verweist ihn auf die überlall quer durch den ganzen Laden aufgehängten Zettel: Alles ab 50 Euro aufwärts is' nich'.

Der Schwarze diskutiert, lamentiert, meckert und jammert. Minutenlang. Bis es D. direkt dahinter, langsam zu bunt wird und sie den Herrn freundlich bittet, doch woanders Geld zu wechseln, zum Beispiel beim McDreck gegenüber, und dann wiederzukommen. Woraufhin der D. angiftet und ihre Äußerung im billigsten Hauruckverfahren reflexartig als rassistisch verunglimpft. Ins selbe sachliche Horn wie D. hatte auch schon der Kassenkerl gestoßen: Pfand da lassen, Geld häckseln, wiederkommen. Eigentlich keine schwere Übung - von der peinlichen Posse vor der Riesenschlange mal ganz abgesehen.

In der schon auf etwa zehn Parteien angewachsenen (einzigen!) Warteschlange meldet sich ein Kerl zu Wort, der D. - D. ist immer friedfertig! - zur Ordnung ruft, was D. sich denn einmische usw. Der Tankenmann reißt die Deutungshoheit an sich und verbittet sich jeglich Einmischung: Dies ist kein öffentliche Diskussion. Ich kläre das hier, und dann sind Sie an der Reihe, bescheidet er die Wartenden.

Nach zehn Minuten schmeißt der Schwarze hin. Unter wüstesten Flüchen ("Fuck Germany! Racist Country!") und übelstem Dauergesabbel nimmt der Kerl Reißaus - ohne zu bezahlen. Er stürmt zu seiner Karre, knallt die Tür zu, startet und braust los - und bumst fast in das mysterox-mobil rein, so abrupt gibt der Kerl Gas. Doch rechtzeitig stellt ihn der hinter seinem Tresen herausgeeilte Kassierer, stellt ihn zur Rede, hält ihn im Zaum.

Auf einmal zückt der Schwarze mit abfälliger Geste drei Scheine, klemmt sie an die Wischerblätter seines Vehikels - statt sie dem jungen Mann in die Hand zu drücken (Stolz muss sein) und trottet zu Fuß von dannen. Also hatte er die ganze Zeit das passende Geld in der Tasche! Was für ein Aufsstand - wegen nichts. Wahrscheinlich geht er erstmal Geld wechseln. Soviel zum Thema "kurz mal tanken".

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Freitag, 19. März 2010
Warren (nicht Axl) Rose

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Donnerstag, 18. März 2010
Abzocke, Schmu & Schummelei: So verscheißern Quizshows die Leute
Heute wird aufgeklärt!

Das Schweizer Fernsehen zeigt die fies-feisten Tricks der Quizshow-Macher.

Kassensturz vom 16.03.2010

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Dienstag, 16. März 2010
Scheffes Parole
Der Spruch des Tages kommt von Rockin':

"Wir müssen jetzt durchproduzieren!"

Wird gemacht, Chef!

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Freitag, 12. März 2010
Winter a.D.
Okay, okay, nachdem Alin Coen am Montag die Schneeschmelze frühzeitig eingeleitet zu haben schien, kam es gestern Nacht ja nochmals so richtig knüppeldicke vom Himmel geflockt. Den ganzen Tag lang Flockenalarm in Südbaden, Baden in Schnee und Matsch.

Für Mitte März ist mir das langsam ein bisschen zu dicke, was Mrs. Holle und Mr. Winter da für ein frostiges Brimborium veranstalten. Darum sind mal klare Worte fällig:

Winter, verpiss dich!

Nach Monaten des Dauerschnupfens, der ausgetrockneten Hände, des asthmatischen Hüstelns beim Radeln, des chronischen Frustsaufens und notorischen Frustfressens, der sportlichen Unterversorgung und institutionalisierter Winterdepression ist jetzt ein für allemal Schluss!

Ich erwarte jetzt mal zweistellige Temperaturen und Sonne. Zehn Grad genügen vollauf. Also, los jetzt, du Stinkesocke!

Danke für die Aufmerksamkeit.

P.S. Aus aktuellem Anlass: Der Zauber hat gewirkt. Für Mittwoch sind 15 Grad aufwärts prognostiziert, danach kommen die 20! Yeah!

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Donnerstag, 11. März 2010
Paolo mit dem Pizzablitz
So, heute gibt es pünktlich zur Mittagszeit etwas für unsere kleinen und großen Fans italienischer Küche!


Paolo der Pizzablitz - MyVideo

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Mittwoch, 10. März 2010
Tocotronic im E-Werk: Der Eingang zur Hölle
Mit „Freiburg“ hat alles angefangen: erste Platte, erstes Lied. Eine Hasshymne auf die selbst ernannte Schwarzwaldmetropole. Haben Tocotronic dieses brisante Stück auch bei ihrem ersten Freiburg-Konzert in diesem Jahrtausend gespielt?

„Freiburg“. Das war 1995, gut ein Jahr nach Gründung der Band. Damals, in der zweiten Hälfte der 90er Jahre, sind sie öfter hier aufgetreten, sei es im Jazzhaus, im Theater oder – legendärer Gig – in der alten KTS. Doch seit ihrer Theatertournee 1999 haben sie nie mehr in Freiburg auf der Bühne gestanden. Eigentlich unfassbar, für eine Institution des deutschsprachigen Indie- und Diskursrock und für absolute Kritikerlieblinge.

Doch gut zehn Jahre danach sind sie wieder zu Gast in der Stadt, die „ja bekanntlich der Eingang zur Hölle ist“, so Sänger Dirk von Lowtzow, zum ersten Mal in diesem Jahrzehnt und Jahrtausend, dort, wo er zumindest kurzzeitig studiert und zumindest die Band-Diskografie angefangen hat. Eine kleine Breitseite gegen sein anscheinend immer noch verhasstes Freiburg oder einfach nur eine Anspielung darauf, dass das Höllental vor der Haustür liegt? Es ist wie immer bei den Tocos: Zweideutigkeit gehört eindeutig dazu.

Mit ihrem hervorragenden Album Schall & Wahn im Gepäck müsste es ein grandioser Abend werden, Anlass zu großer Hoffnung und überdimensionierter Vorfreude also. Und die spannende Frage: Spielen Sie das Freiburg-Lied? Vielleicht als Zugabe?

Seit einer Generation fast schon machen Tocotronic zusammen Musik – und eine Konstante setzt sich auch im 17. Bandjahr fort: Wie von den Toco-Konzerten in den 90er Jahren gewohnt, fällt es Dirk von Lowtzow mitunter schwer, den richtigen Ton zu treffen. So oft liegt er dermaßen daneben, dass die weniger Wohlmeinenden im Publikum sich fragen, wie die Band eigentlich so weit kommen konnte.

Gestelzt und manieriert wie eh und je kommt Dirks eigentümlicher ‚Gesang’ daher, aber genau so nölig und nasal, wie ihn die Fans im Ohr haben – und in ihr Indie-Herz geschlossen haben. Wie das so ist: Die Gratwanderung zwischen gekonnt und dilettantisch ist kein Selbstläufer, zumindest live. Denn im Studio sitzen die Songs perfekt. Live blitzt da der Charme der frühen Tocotronic durch, als es noch der schrammelige Jan-Arne-Dirk-Kosmos war.

Musikalisch stemmen sie die Songs mit viel Elan auf die Bühne, Rick McPhail und von Lowtzow lassen ihre Gitarren immer wieder lange und zünftig kreisen und kreischen. Dabei liefert das Vierergespann einen bunten Mix aus ihrem Schaffen. Ein Dreierblock vom aktuellen Album eröffnet den Abend, darunter der grandiose Opener „Eure Liebe tötet mich“, ein melodisch-schwelgerischer 8-Minuten-Song mit sägenden Gitarren gegen Ende. Auch am Ende ihres Sets spielen sie noch mal drei Songs von der Schall & Wahn, zu Schluss wieder ein überlanges Lied: „Gift“. Damit schließt sich der Kreis.

Zwischendrin servieren die Enddreißiger Songs von nahezu allen Alben, so ist es fast schon ein nostalgischer Abend fürs studentische und ex-studentische Publikum. Das freut sich wie kleine Schulkinder, als die Band die alten Slogan-Songs aus der Hamburger-Schule-Schublade holt, so zum Beispiel „Jungs, hier kommt der Masterplan“ und auch die frühe Hymne „Drüben auf dem Hügel“.

Bei „Ich werde nie mehr alleine sein“ und „Bitte gebt mir meinen Verstand zurück“ wechselt Rick McPhail an die Drums und Schlagzeuger Arne gibt inbrünstig den Zänkelsänger. Der schrammelige Punkrock steht der Band nach wie vor besonders gut. Zugleich wird im Vergleich mit den neuen Stücken deutlich, wie sehr sie sich mittlerweile weiterentwickelt hat. Man sieht aber auch, dass die Fanbasis mit den letzten Magisterabsolventen bröckelig wird.

Nachwuchssorgen müssen sich die Vier dennoch nicht machen, sie spielten vor ausverkauftem Haus. Die Freiburg-Hymne bleibt aus. Dafür bringen sie einen alten Klassiker, „Die Idee ist gut, doch die Welt noch nicht bereit“. Insgesamt eine runde Sache mit unrunden Momenten. Als Rausschmeißer vom Band ertönt das schöne Chanson „Die großen weißen Vögel“ der Fassbender-Muse Ingrid Caven. Auch die mittlerweile über 70-Jährige hat bei ihren letzten Auftritten den Ton nicht so ganz getroffen.


Tocotronic – Setlist

01: Eure Liebe tötet mich
02: Ein leiser Hauch von Terror
03: Die Folter endet nie
04: Die Grenzen des guten Geschmacks 2
05: Verschwör Dich gegen Dich
06: Schall & Wahn
07: Aber hier leben, nein danke
08: Imitationen
09: Jenseits des Kanals
10: Medley: Ich werde nie mehr alleine sein – Bitte gebt mir meinen Verstand zurück
11: Jungs, hier kommt der Masterplan
12: Let there be rock
13: Macht es nicht selbst
14: Drüben auf dem Hügel
15: Keine Meisterwerke mehr
16: Stürmt das Schloss
17: Gift

18: Mein Ruin (Z)
19: Ich bin viel zu lange mit Euch mitgegangen (Z)
20: Sag alles ab (Z)

21: Die Idee ist gut, doch die Welt noch nicht bereit (Z)

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