Mittwoch, 18. Mai 2011
Radler, gib ihm Saures!
Eben zum Seepark geradelt, auf ein saures Radler. Was mir dabei sauer aufgestoßen ist: Das Radler kostet nun 3,40 Euro statt 3,20 Euro. Radler dieser Welt, gebt ihnen - den Betreibern des Biergartens - Saures!

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Freitag, 6. Mai 2011
L.I.N.O.
Vier Wochen Frühling und Sommer im April, Sonne satt, so gut wie kein Niederschlag, dafür Pollenflug der Extraklasse. Alles Autos, alle Fensterrahmen, alle alles sind seit Wochen - und selbst nach Abwischen sofort wieder - mit einer erst lindgrünen, dann bräunlichen, dann gelben Schicht überzogen. Des Frühlings Patina. Geburtstermin ist der 26. April 2011 - der 25. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl. Doch da kein Sich-Regen, kein Niederschlag, keine Niederkunft. Kommt der Kleine erst mit dem Wetterwechsel? Wir tippen darauf.

Und genau so soll es kommen.

Am Mittwochabend waren wir noch im Kino, im meiner Meinung nach stark überschätzten Franzosen Le Nom Des Gens. Viel von Amélie gelernt, würde ich mal sagen. Und einiges zu arg überdreht und konstruiert. Gut. Am nächsten Abend regnet es zumindest für eine Stunde - lange ersehnt, doch immer noch viel zu wenig für die Natur. Am selben Vormittag noch ein letzter Doc-Check: alles klar, alles okay. Nur geschallt wurde nicht.

Nachts dann, wir wollten uns gerade in die Horizontale begeben, das Startsignal: Der Kleine morst aus dem Bauch: Ready For Take-Off! Rege Aktivität. Ab etwa 23 Uhr. Kaum habe ich mich ins Bett gelegt, sagt D.:Wir müssen los. Zieh dich an! - Bist du sicher? Sind es wirklich Wehen? - Ja, sind es. Also nix wie los. Exakt um Mitternacht checken wir in die Klinik ein.

Dann wird D. an den Wehenschreiber angeschlossen, Blut wird abgenommen usw. Das macht alles die Schwesternschülerin. Als die Ärztin kommt, durchfährt die nächste Wehe sie. Können wir nicht in den Kreißsaal gehen, bevor ich's nicht mehr schaffe?, fragt D. Jau, das können wir.

Dann wird es heftig - die Details erspare ich uns jetzt. Fakt ist, dass der Kleine um genau 2.20 Uhr anlandet. Alles in allem also eine Turbo-Geburt in 2 Stunden 20 Minuten. Danach Nachversorgung bis knapp 4 Uhr, Chillen in einem anderen nicht genutzten großen Kreißsaal bis 5 Uhr, dann Verlegung auf Station um halb sechs. Um 6 Uhr übergücklich & übermüdet ins Bett.

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Dienstag, 26. April 2011
Warten auf...
...wie heißt der Kerle nochmal? Godot? Oder war es Warten aufs Christkind bzw. den Osterhasen? Egal, wie man es nennt - alles wartet, einer pennt. Und wenn Mama sich zur Nachtruhe bettet, ist die Devise klar: Alles schläft, einsam wacht... Wer? Der Kleene in Lauerstellung.

Heute, zum 25. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl, hat der Nachwuchs seinen errechneten Geburtstermin. Er bewegt sich zwar in Richtung Pole Position, sein Köpfchen ist aber noch nicht ganz fest, sondern noch reichlich beweglich. Zum Leidwesen der werdenden Mutter, zum Leidwesen der schallenden Klinikärztin am Osterwochenende - die dennoch nicht ausschließen wollte/konnte, dass es genau so gut in zwei Stunden losgehen könne...

Das war am Samstag.

Die Radien werden kleiner, im häuslichen Umfeld bewegt man sich noch, wagt kleine Radelausflüge, plant nichts mehr, nimmt sich nichts mehr vor, hat die Kliniktasche im Zweifelsfall dabei, trinkt kaum etwas, denn es kann ja jederzeit los- und mitunter alles ganz schnell gehen - doch ändern tut dies vorerst nichts. Das Warten ist unsere Welt. Die Welt, ein Wartezimmer.

Letzte Woche waren wir uns ganz sicher: Am Donnerstag oder Freitag kommt der Hase! Nachdem dies nicht der Fall war, einigten wir uns auf das Osterwochenende, spätestens Sonntag oder Montag. Fehlanzeige. Dann eben am errechneten Termin: zwar unwahrscheinlich, da nur nur 4 bis 5 % der Kinder just am errechneten Datum das Licht der Welt erblicken, aber besser als Warten auf den St. Nimmerleinstag.

Auch wenn dies noch möglich ist - mittlerweile wären wir heilfroh, wenn der Sohn E. Mann noch diesen Monat käme... Also, abwarten und Club Mate trinken. Wahlweise Club Mate Cola.

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Donnerstag, 14. April 2011
In memoriam Noir Désir
Ja, es war zu befürchten, dass sich Frankreichs Rockreferenzgröße Nummer 1, Noir Désir, früher oder später verkrümelt, wie ein Kekskrümel zerbröselt und auflöst. In dem Fall: eher später - schließlich formierte sich die Gruppe als Schülerband bereits in den 80ern. Und schließlich überstand die Band weitgehend ereignislos die Knastjahre Bertrand Cantats - keine Konzerte, keine Neuveröffentlichungen, nichts Konkretes, nichts Handfestes. (Außer ab und an ein Krach? Eine Meinungsverschiedenheit?) - Das letzte - überragende - Album Des Visages, Des Figures datiert aus dem Jahr 2001.

Seit 1992 war ich Fan der Truppe. Meine Einstiegsdroge damals:


Seit ein paar Monaten ist es offiziell aus mit Noir Désir.

Auch sehr geil:


Ihr größter Hit:

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Donnerstag, 7. April 2011
Fenster - Durchblick
FENSTER I
Nach drei stressigen und staubigen Tagen - bei zum Glück bestem Wetter - strahlt unsere Hütte nun in neuem Glanz: Die 53 Jahre alten Doppelglas-Holzfenster sind nun raus, die neuen Doppelglas-Holzfenster drin. Die alten waren zum Teil abartig verzogen, gebrochen, gesprungen, verkeilt und gar nicht mehr öffnbar (schönes Wörtchen) - undicht waren sie sowieso alle durch die (Fenster-)Bank weg.

An einem windigen (windigen, nicht stürmischen!) Tag hat es bislang bei geschlossenen Fenstern derart gezogen, dass zum Beispiel Türen in der Wohnung geklappert haben und immer auf und zu geschlagen sind - und das, obwohl die Wohnungstür bereits neu war. An stürmischen Tagen war es einfach nur heftig. Ein bisschen so wie in guten alten Wohnheimtagen: Die Fenster sind zu, aber der Wind bläst die Kerze aus.

Auch sehr geil war die unfreiwillige Schließfunktion: Wer auf den Balkon trat, lief Gefahr, sich selbst auszuschließen - da der Hebel der Balkontüre gerne mal nach oben klappte, während man kurz die Blumen goss oder ein paar Kräuter pflückte. So erging es auch der Nachbarin, die mal die Blumen gegossen hat bei mysterox & Co... Ohne Hausschlüssel und Handy durfte man sich nicht auf den Balkon wagen. Dauerlebenspartner/-in D. musste mal mit ansehen, wie ihr Essen fast verbrutzelt wäre, nachdem sie hilflos, isoliert und ungehört auf dem Küchenbalkon ausharren musste - bis sich zufällig jemand fragte, wo D, denn bliebe - und D. erlöste...

FENSTER II
Die letzte Geste, die ich im Hotel in Las Vegas machte, war eigentlich ganz einfach, ein absolut täglicher Routinegriff: Brille unters Wasser, mit dem Handtuch behutsam drüberrubbeln, fertig. Denkste. Schon wieder faltete sich die Brille in zwei Teile, ganz mittig. Immerhin 15 Monate hat die reparierte Brille gehalten. Der Rückflug, ohnehin fast komplett im Dunkeln, wurde also mit Sonnenbrille absolviert. Damit ließen sich der geniale Slumdog Millionaire, der gelungene The King's Speech, der Runterzieh-Psychothriller Black Swan und - nach durchwachter Nacht - die branchenübliche, also genretypische RomCom Husband By Accident anschauen.

Seit Dienstag sorgen neue Augengläser (hoffentlich) für Durchblick. Nur der Heuschnupfen trübt den Blick.

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Montag, 4. April 2011
Kindliche Lieblingsversprecher (12)
Das Kind: „Können wir heute zum Kartoffelmarkt?“
mysterox: „Wieso?“
Das Kind: „Da gibt's die Buttons mit Atomkraft, nein danke!.“
mysterox: „Alles klar, machen wir!“

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Mittwoch, 30. März 2011
Kacke? - Shit!
Die Kollegin (völlig entnervt): Ich krieg hier gleich Zustände! Der Drucker druckt nur noch Kacke!!!
mysterox: Shit!

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Mittwoch, 16. März 2011
Kindliche Lieblingsversprecher (11)
Auch wenn's kein Versprecher ist - allemal mitteilenswert, finde ich.

Fragt das Kind: Papa, die Mama hat doch 'nen Onkel, der heißt Franz, oder?

Antwort Papa: Jaah.

Das Kind weiter: Und heißt der mit Nachnamen Albert?

Papa: Nein, Alt. Wie Jung.

Das Kind: Ah, gut.

Papa: ???

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Freitag, 11. März 2011
Das Konzert-Dilemma am Sonntag
Castrop-Rauxel oder Athens, Georgia? Pop oder Postrock? König der Straßen oder auf Maserati abfahren?

Erst Maurer, dann Frontmann der Münsteraner Band Goldjunge, zwischendurch „Rocker vom Hocker“ in der gleichnamigen Open Stage in der Hamburger Kneipe BP1 – nun wandelt Ingo Pohlmann vornamenlos auf Solopfaden über Deutschlands Straßen – der selbsternannte König der Straßen.

Durch seine Kneipenshow lernte Pohlmann Henning Wehland von H-Blockx kennen, der sein Debütalbum „Zwischen Heimweh und Fernsucht“ 2006 mit produzierte. Daraus stammt auch der fluffige Sommerhit zum Fußballmärchen „Wenn jetzt Sommer wär“. Auch auf seiner mittlerweile zweiten Platte serviert der Westfale gefühlvollen Poprock mit deutschen Texten. Selig-Fans können sich zudem auf ein Wiedersehen mit dem Gitarristen Christian Neander freuen, der ebenso als Koproduzent im Pohlmann-Boot saß und auch in Pohlmanns Liveband die Saiten beackert.

Doppelleben? Zumindest steht Pohlmann auf Städte mit Doppelnamen. Geboren in Rheda-Wiedenbrück in Nordrhein-Westfalen, wohnt der Enddreißiger nun in Castrop-Rauxel. Interessanter aber am Sonntagabend ist das Double Feature, das der Veranstalter schnürt:

Als Support wurde Cäthe Sieland verpflichtet, eine der geilsten, schmutzigsten Rock’nRoll-Rotzröhren hierzulande. Ihr Faible für gewagte Outfits dokumentieren ihr konspiratives Küchenkonzert



und ihr Señorita-Video



Ihre Mucke geht, ganz wie der Songtitel verspricht, „Unter die Haut“. Haut einen um. Elektrisierendes Liedermaching mit Punkappeal, Schnodderschnauze und Hammertexten. Im Frühjahr soll Cäthes Debütalbum in die Läden kommen.

Lieber eine sich räkelnde Cäthe oder eine Postrock-Soundscapes häkelnde Rakete?

Je nach Hörgewohnheiten verorten Kritiker die US-Band Maserati im Dreieck Postrock à la Mogwai, Krautrock à la Neu! und Psychedelic Rock im Stile von Pink Floyd. Hypnotische Gitarrenläufe und treibende Drums werden verwoben zu einem ausgeklügelten, atmosphärisch dichten Instrumentalsound mit Danceappeal, ja Suchtpotenzial. Und einem dicken Wermutstropfen.

Mit „Pyramids Of The Sun“ haben die Südstaaten-Postrocker im November 2010 ein wunderbares Album veröffentlicht. So weit, so gut. Doch durch den unerwarteten Unfalltod des Ausnahme-Schlagzeugers Jerry Fuchs ein Jahr zuvor – er starb an den Folgen eines Sprungs aus einem steckengebliebenen Fahrstuhl – ist es zu einem musikalischen Denkmal geworden. Für einen Großteil der Songs hat Jerry, der nur 34 wurde, die Drumspuren eingespielt. Erstaunlich, dass die Band daran nicht auseinandergebrochen ist.

P.S. Der Masterplan für den Abend lautet: Erst zu Cäthe, dann zu Maserati - Konzert-Hopping im Breisgau am Sonntagabend.

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Donnerstag, 3. März 2011
D. pulls out
Dauerlebenspartner/in D. zieht den Stecker: raus aus dem Schulhaus, ab nach Haus. Jetzt beginnen die letzten Wochen, bevor L 2 aufschlägt (hoffentlich landet der kleine Unbekannte sanft). Ostern ändert sich dann wieder alles.

Wobei D. ein Händchen für dates - Deutsch: Daten - hat: Angefangen im Bildungsetablissement ihrer Oberschulamts Wahl hat D. am 9.9., aufgehört hat D. heute am 3.3. Macht exakt 5,5 Jährchen. Respekt!

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