Dienstag, 26. April 2016
Prince & The Brrr-Eisgau
Der große, überragend riesengroße Prince, ein Zwerg von 1,58 Metern, hinterlässt eine schmerzliche Lücke in der Musiklandschaft, die keiner füllen kann und wird. Kleiner Kerl, muckender Macho, genialer Größenwahnsinniger, Girarrengott, chronisch kreativ, mal minimalistisch, mal überbordend und dem Trend hinterher hechelnd – egal. An ihm kommt keiner vorbei. Immerhin habe ich ihn zweimal live gesehen, einmal 1988 im Frankfurter Waldstadion und einmal 1992 mit der New Power Generation in der Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg – im Gegensatz zu David Bowie, den ich nie live erlebt habe, was mich immer reuen wird.


Das Konzert der Diamonds & Pearls-Tour, Ticketpreis 49 DM, dauerte über zwei Stunden: 130 Minuten, und die Setlist umfasste die Hits Let's Go Crazy, Kiss, Purple Rain, Nothing Compares 2 U, Sexy M.F., Get Off, Cream und 1999.

Ich weiß noch genau, wie ri:ni:, sis und ich nach dem Konzert in Hamburg stundenlang im Auto verharrt haben in der Hoffnung, rechtzeitig die Location für einen seiner legendären After-Show-Gigs mitzubekommen. Zwischen zwei Clubs (einer war das Madhouse) fiel unsere Wahl auf einen; nämlich den, wo er letztes Mal nicht gespielt hatte. Pech gehabt: Um halb drei, als wir erfuhren, für welchen Laden sich Prince entscheiden hatte, war der Club rappelvoll, auch mit der Prince-Entourage, und es kam keiner mehr rein. Aufs falsche Pferd gesetzt. Ab nach Hause und ins Bett. Waiting for Prince.

Und Prince, er wusste schon immer alles, egal ob in seinem Meisterwerk Sign O'The Times oder in seinen von sexuellen Anspielungen und Handlungsanweisungen wolllüstig triefenden Texten (harmlos, aber toll: You must be a limousine / Baby you're much too fast in Little Red Corvette). Und so auch, dass es im April schneien würde. So wie jetzt, Ende April. Die Ballade war damals monatelang ein Dauerbrenner bei mir.

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