Freitag, 26. Oktober 2007
Harald Schmidt & Oliver Pocher ODER "Na, wie war ich?"
mysterox, 13:15h
Schmidt pocht auf Pocher, hahaha...! Anschnallen! Festhalten! Jetzt könnte es sehr, sehr, naja, witzisch werden... Wie war die Premiere des ungleichen Paares?
Schmidt stolziert dandyesk herein, ganz elder statesman des deutschen Spätabendfernsehhumors. "Drei waaahnsinnige Themen" hat er diese Woche im Gepäck: 1. Energie wird teurer, 2. Die SPD & Kurt Beck, 3. Porsche hat bei VW das Sagen. Schön, dass zumindest zwei davon im weiteren Verlauf der Sendung so gut wie keine Rolle mehr spielen. Nur Kurt Beck wird regelmäßig abgewatscht.
Denn, eines macht Schmidt unmissverständlich zu Beginn klar, das Top-Thema ist: der Boulvard. Wer sich von wem getrennt hat, ob Yvonne Catterfeld von Wayne oder Wayne von Howard Carpendale, Frank Plasberg oder Oliver Geißen... ("Er ist ausgezogen im Februar, hat's aber erst jetzt gemerkt.") Egal, Hauptsache, man watet tief im Boulevard-Sumpf.
Als "Überraschung" kündigt der Late-Nite-Doyen den Youngster an. Zu Michael-Jackson-Klängen verrenkt sich Pocher passabel, bis er dann auch seine erste Ansage machen darf: "Die Helmut Zerlett Band!" Wow! Das hat gesessen! Nachdem Schmidt noch ansatzweise politisiert hat, scheint Pocher als Kind der 80er Jahre für die grenzen- & gnadenlose bzw. grenzwertige Unterhaltung zuständig. Ein Totalausfall war der altbackene-abgehalfterte Versuch, ein "Nazometer" vorzuführen, das - in Anspielung auf EvaBraun Hermann - "NS-verdächtiges" Vokabular signalisieren sollte.
Immerhin versuchen sich die Beiden in selbstironischen Erhellungen (Der Ältere: "Mein Publikum, dein Publikum") und Ausflügen in Richtung Metaebene, wie in dem nach 20 Minuten gezeigten Einspielfilmchen zum "Promi-Pilgern". Der war recht unterhaltsam, routiniertes Medien-Bashing, aber auch schonungslos entlarvend: Klein-Olli darf weinen, bocken, schmollen & kotzen, während Groß-Harald schauspielerisch & verbal immerhin noch zu Niveau neigt.
Ein Beispiel für das derbe Element, das Olli P. in die Show, ja, mit einbringt. Stimme aus dem Off: "Vor kurzem wurde Ollis Hund überfahren. Er konnte sich nicht einmal von ihm verabschieden. - Denn er war viel zu besoffen." Derb oder nicht: mysterox musste lachen, glaubt es oder nicht. Naja, und als Pilgerbüro musste eine Shell-Tankstelle herhalten...
Viel drehen sich die Beiden um sich selbst und um die TV-Journaille, also Kollegen wie - siehe oben - Geißen, Plasberg, Jauch, Pflaume, Raab, Kerner, Anne Will - fast jeder bekommt sein Fett (Raab sein -pölsterchen) weg, wenn auch nicht besonders zündend. Wohlig suhlt man sich im eigenen Sud, Saft & Sumpf. Gibt man noch etwas Tee hinein, wird das Ganz stumpf...
Schmidt lieferte dem Jüngeren - fußballerisch gesprochen - noch eine Steilvorlage, indem er ihn als Poldi zu Wort kommen ließ. Das macht Pochi gut, das kann er. Aber was noch?
Am Ende haben Schmidt & Pocher noch die Allzweckwaffe des deutschen Fernsehens aufgefahren: Günther Jauch.
Schmidt: "Wie sind die Gefühle, wenn Sie bei der ARD reinschauen, Herr Jauch?"
Günther Jauch: "Gemischt. Ich habe da jetzt drei neue Sendungen gesehen. Anne Will, gestern Frank Plasberg und heute diese Sendung. Und ich muss sagen, zwei davon gefallen mir sehr gut! An einer muss man noch arbeiten."
Meint er auch die Sendung, in der er gerade etwas verloren herumsitzt? Wenn der Jauchenheimer - so sagt Dauerlebenspartner D. dauernd - jetzt auch noch Starthilfe geben muss, muss das Showvehikel schondefäk defekt sein...
Hier geht's zur WDR-Seite mit den Sprüchen des Tages.
Schmidt stolziert dandyesk herein, ganz elder statesman des deutschen Spätabendfernsehhumors. "Drei waaahnsinnige Themen" hat er diese Woche im Gepäck: 1. Energie wird teurer, 2. Die SPD & Kurt Beck, 3. Porsche hat bei VW das Sagen. Schön, dass zumindest zwei davon im weiteren Verlauf der Sendung so gut wie keine Rolle mehr spielen. Nur Kurt Beck wird regelmäßig abgewatscht.
Denn, eines macht Schmidt unmissverständlich zu Beginn klar, das Top-Thema ist: der Boulvard. Wer sich von wem getrennt hat, ob Yvonne Catterfeld von Wayne oder Wayne von Howard Carpendale, Frank Plasberg oder Oliver Geißen... ("Er ist ausgezogen im Februar, hat's aber erst jetzt gemerkt.") Egal, Hauptsache, man watet tief im Boulevard-Sumpf.
Als "Überraschung" kündigt der Late-Nite-Doyen den Youngster an. Zu Michael-Jackson-Klängen verrenkt sich Pocher passabel, bis er dann auch seine erste Ansage machen darf: "Die Helmut Zerlett Band!" Wow! Das hat gesessen! Nachdem Schmidt noch ansatzweise politisiert hat, scheint Pocher als Kind der 80er Jahre für die grenzen- & gnadenlose bzw. grenzwertige Unterhaltung zuständig. Ein Totalausfall war der altbackene-abgehalfterte Versuch, ein "Nazometer" vorzuführen, das - in Anspielung auf Eva
Immerhin versuchen sich die Beiden in selbstironischen Erhellungen (Der Ältere: "Mein Publikum, dein Publikum") und Ausflügen in Richtung Metaebene, wie in dem nach 20 Minuten gezeigten Einspielfilmchen zum "Promi-Pilgern". Der war recht unterhaltsam, routiniertes Medien-Bashing, aber auch schonungslos entlarvend: Klein-Olli darf weinen, bocken, schmollen & kotzen, während Groß-Harald schauspielerisch & verbal immerhin noch zu Niveau neigt.
Ein Beispiel für das derbe Element, das Olli P. in die Show, ja, mit einbringt. Stimme aus dem Off: "Vor kurzem wurde Ollis Hund überfahren. Er konnte sich nicht einmal von ihm verabschieden. - Denn er war viel zu besoffen." Derb oder nicht: mysterox musste lachen, glaubt es oder nicht. Naja, und als Pilgerbüro musste eine Shell-Tankstelle herhalten...
Viel drehen sich die Beiden um sich selbst und um die TV-Journaille, also Kollegen wie - siehe oben - Geißen, Plasberg, Jauch, Pflaume, Raab, Kerner, Anne Will - fast jeder bekommt sein Fett (Raab sein -pölsterchen) weg, wenn auch nicht besonders zündend. Wohlig suhlt man sich im eigenen Sud, Saft & Sumpf. Gibt man noch etwas Tee hinein, wird das Ganz stumpf...
Schmidt lieferte dem Jüngeren - fußballerisch gesprochen - noch eine Steilvorlage, indem er ihn als Poldi zu Wort kommen ließ. Das macht Pochi gut, das kann er. Aber was noch?
Am Ende haben Schmidt & Pocher noch die Allzweckwaffe des deutschen Fernsehens aufgefahren: Günther Jauch.
Schmidt: "Wie sind die Gefühle, wenn Sie bei der ARD reinschauen, Herr Jauch?"
Günther Jauch: "Gemischt. Ich habe da jetzt drei neue Sendungen gesehen. Anne Will, gestern Frank Plasberg und heute diese Sendung. Und ich muss sagen, zwei davon gefallen mir sehr gut! An einer muss man noch arbeiten."
Meint er auch die Sendung, in der er gerade etwas verloren herumsitzt? Wenn der Jauchenheimer - so sagt Dauerlebenspartner D. dauernd - jetzt auch noch Starthilfe geben muss, muss das Showvehikel schon
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