Mittwoch, 10. Oktober 2007
Auf der anderen Seite
Yippieh! Mal wieder ins Kino - mit viel Vorfreude, schließlich geht es um nichts Geringeres als "Auf der anderen Seite", den neuen Film von Fatih Akin.

Der Titel gefällt mir vorab schon so gut, dass mir auch der Film quasi automatisch gefallen muss, fürchte ich. Zwei, drei, vier subtil miteinander verwobene deutsch-türkische Stories werden parallel erzählt. Tod, Trauer, Suche nach dem Glück - das sind die Themen.

Auf der anderen Seite Filmplakat

Eine Vater-Sohn-Beziehung. Ein Mutter-Tochter-Verhältnis, nein, gleich zwei davon. Die Freundschaft zwischen einer deutschen Studentin und einer türkischen Politaktivistin.

Der Vater: ein alter Lustmolch, der zum Mörder wird. Der Sohn: ein Türke als Germanistikprofessor. Die eine Mutter: Prostituierte - und schon bald tot. Die Tochter: untergetaucht, auf der Flucht, im Knast. Undundund... Alles fein miteinander verzahnt, ohne dass alle Fragen geklärt würden. Resträtsel bleiben.

Ein sehr schöner, ruhiger, fast meditativer Film. Ganz anders als der vitale, gewaltsame, vor Hunger nach Leben strotzende "Gegen die Wand". "Auf der anderen Seite" ist ein bisschen Gegen-"Gegen die Wand".

Detailverliebtheit am Rande: Was mir sehr gut gefallen hat, war die buchstäblich angedeutete Verknüpfung der Haupterzählstränge. Der Sohn in der einen Story heißt NEJAT, die Tochter in der anderen Geschichte AYTEN - quasi Anagramme.

P.S.: Herr K. sagte: "Ich fand den Film nicht sehr gut, aber schon gut." Dauerlebenspartner D. applaudierte einem Meisterwerk und zog den Hut vor so viel großem, ruhig erzähltem Kino.

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