Montag, 13. August 2007
Le village et l'âge
Ein kleines Dorf in Südfrankreich, 200 Einwohner. Zumindest im Sommer. Dieses wunderschöne Fleckchen Erde hat alles, was man braucht. Zumindest wenn man ich ist. Und zwar einen Fluss zum Baden, Felsen zum Kraxeln, überall wachsen Kräuter, *#@*meistens*#=* gutes Wetter, ein phantastisches Licht und - ja, was fehlt eigentlich noch? Genau: eine Bar. Sie ist - neben der Straße - der soziale Dreh- und Angelpunkt. Das Meer ist eine Stunde mit der Karre entfernt. Überall wimmelt es nur so von irren und tollen Insekten, kein Scherz! Grashüpher, Heuschrecken, Schmetterlinge, Libellen - in allen Farben und Größen.

Selbst ein kleines Lädchen, eine épicerie, gibt es, die mittlerweile sommers beinahe täglich zwei, drei Stündchen geöffnet hat. Der Bäcker handhabt es anders: Er kommt jeden Morgen hupend ins Dorf gefahren, hält an ein paar Stellen und verkauft seine Baguettes, Croissants und Millefeuilles wie geschnitten Brot. Auch ein Metzger kommt zweimal die Woche, der Fischmann einmal, und selbst der Friseur kommt alle paar Wochen mit einem Laster vorbei. Das ist ein Service, hm? (Für die alten Leute im Dorf ist das eine gute Sache. Ihr Problem ist vielmehr, wie sie an Bargeld kommen. 18 Kilometer sind es bis zum nächsten Geldautomaten und bis zum Supermarkt. Was macht man ohne Auto, und dann noch im hochbetagt hohen Alter von Ende 80, Anfang 90?)

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