Dienstag, 18. März 2014
Gag vor Gig: Rolling Stones werden Rollator Bones
Wer sagt denn, dass Senioren nicht rocken können? Die sichtlich verwitterten und verknitterten Rock'n'Roll-Urgesteine The Rolling Stones haben ja schon vor einer ganzen Weile den Stein ins Rollen gebracht (oder sollte man besser sagen: den ersten Stein geworfen?) und allen gezeigt, wie man Hochpreis-Politik für Konzerttickets betreibt.

Nun gehen die Veteranen des Exzesses, zusammen immerhin auch schon stattliche 279 Jahre alt, noch einen Schritt auf dem alles andere als steinigen Weg weiter und nennen sich für die soeben angekündigte Welttour frivol um, und zwar in The Rollator Bones. Angeblich soll jeder Konzertbesucher jedem Bandmitglied bei jedem Auftritt der Tour im Sommer den Kauf eines Luxus-Rollators von Porsche ermöglichen, und zwar durch den Kauf seiner Konzertkarte (Projekttitel: Hackenporsche).

Mick Jagger, 70, Keith Richards, 70, Charlie Watts, 72, und Quasi-Jungspund Ron Woods, 66, leben nicht umsonst vom Ruf, eine der kommerziell erfolgreichsten Bans aller Zeiten zu sein. Diesmal legen sie noch eine Schippe drauf, zwar nicht vom Showeffekt, nicht vom Bühnenbombast oder von der Konzertdauer her, sondern vom Preis-Leistungs-Verhältnis: Selten, so die mittlerweile in Deutschland zu Bühnenraritäten mutierten Musikanten (ihr letzter Auftritt hierzulande liegt sieben Jahre zurück), habe man so wenig Band für so viel Geld bekommen, sind sich die Jungs ausnahmsweise mal einig.

Für die kleine Sause in der Düsseldorfer Esprit-Arena am 19. Juni 2014 gibt es bereits sehr günstige Tickets für 175 Euro. In durch und durch transparenten Kategorien schaukelt sich das Ganze über lockere 189 Euro, 215 Euro, 239 Euro, 275 Euro, 295 Euro und 299 Euro (Ruhe auf den billigen Plätzen!) hoch bis in die Gefilde von 349 Euro, 375 Euro, 425 Euro, 475 Euro, um dann in dem schönen und irgendwie runden Sümmchen von 555 und 595 Euro zu kulminieren. Wieso eigentlich nicht gleich 666?

Für die etwas größere geriatrische Outdoor-Spielwiese auf der Berliner Waldbühne am 10. Juni 2014 existieren keine derlei Ramsch-Tickets zu Dumpingpreisen. Da beginnen die Preise seriös bei 389 Euro und klettern über die Kleinklecker-Stufen 425 Euro, 475 Euro und 575 Euro direkt nach Absurdistan in hirnverbrannte (wen wundert's bei dem kumulierten Drogenkonsum) Höhen von, bitte hinsetzen, anschnallen und festhalten, von allen Ernstes 749 Euro. Lediglich die Tickets der besten Kategorie, wahrscheinlich immer noch Lichtjahre von den Swinging Jones entfernt, kosten 899 Euro.

No Sympathy for the devil. Ihr zieht uns ab bis auf die Knochen.

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willkommen bei den keith richards horror nights. unfassbar. daher: http://www.youtube.com/watch?v=gRTnaafIHto

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