Montag, 3. Februar 2014
Super Bowl 2014: Die kurze Geschichte vom Ding
mysterox, 15:51h
Aus der Serie Überraschungen auch im fortgeschrittenen Alter präsentieren wir Ihnen heute die Folge: Wie mysterox als absoluter Laie dazu kam, sich spontan das Super-Bowl-Finale zu nachtschlafender Zeit anzuschauen. Wie der Ochs zum Berg, wie die Jungfrau zum Kind kommt unser Häuptling Hoffnungsloser Ahnungsloser in Sachen American Football dazu, sich das Sportevent des (amerikanisch gefärbten) Globus anzuschauen – Ausnahme: Fußball-WM. Das größte, so heißt es korrekt, Einzelsportereignis der Welt. Natürlich.
Nach längerer Lektüre in einem dicken Schmöker sorrentinischer Provenienz trifft mysterox auf ein seltenes Phänomen: Zur derzeit üblichen Schlafengehenszeit zwischen halb zwölf und halb eins, wo das Bett ruft und sobald es ruft, dessen Rufe auch erhört werden, zu dieser Zeit also ist er hellwach. Um halb eins legt er sein Buch beiseite und pirscht zum Fernseher, den Super Bowl im Hinterkopf.
Und just in jener Sekunde startet das Finale zwischen den mittel- bis hochfavorisierten Denver Broncos und den Underdogs aus Seattle, den Seattle Seahawks. Und zwar mit einem Paukenschlag: Der Mann, um den sich im Vorfeld der Partie alles drehte (also quasi der halbe Globus), Bronco-Quarterback Peyton Manning verzapft in den ersten Sekunden der Partie mit seiner Truppe veritablen Bullshit: Er sagt einen Spielzug an, doch sein Mitspieler verrafft es, die Fischadler aus Seattle bekommen den Ball und sichern sich gleich, einigermaßen überraschend, die ersten Punkte.
So geht das den ganzen Abend, vier 15-Minuten-Viertle lang, die sich über dreieinhalb Stunden ziehen. Ab und zu schleicht sich vollkommen unerwartet ein Lächeln in mein Gesicht. Der H1igartige und ich chatten dauern parallel dazu, sodass wir beide, 280 Kilometer auseinander virtuell am Ball und wach bleiben. Müde war ich eh nicht.
Als ich vor drei Wochen in Seattle war, fand gerade das ‚Viertelfinale‘ der Seahawks statt. Irgendwie hatten die es mir angetan. Bei extremem Schietwetter spielten sie zuhause gegen die Saints aus New Orleans. Anschließend trabten überall im Frühabenddunkel der Metropole des pazifischen Nordwestens sympathische Fans durch die erst einmal fremde, dunkle Stadt – ich war gerade erst angekommenund lange auf den Beinen – und riefen: „Seahawks – Goooo!“ mit einem seeehr laaaangezooooogenen o.
In einem Café einer großen, ebendort – am berühmten Pike Place Market im Hafen von Seattle – gegründeten Kette mit globalen Ambitionen (und einem literarisch inspirierten Namen) schälen sie sich aus ihren Bibo-ähnlichen Fischadler-Ganzkörperkostümen und entpuppen sich als normale Nerds und Familienväter, wie sie wohl sonst bei Microsoft oder Boeing arbeiten. Sympathisch. Seitdem schlummerte in mir wohl der Wunsch, die Seahawks zum Siege segeln zu sehen. Ha(w)ken drunter.
Heute leicht zerknittert.
Nach längerer Lektüre in einem dicken Schmöker sorrentinischer Provenienz trifft mysterox auf ein seltenes Phänomen: Zur derzeit üblichen Schlafengehenszeit zwischen halb zwölf und halb eins, wo das Bett ruft und sobald es ruft, dessen Rufe auch erhört werden, zu dieser Zeit also ist er hellwach. Um halb eins legt er sein Buch beiseite und pirscht zum Fernseher, den Super Bowl im Hinterkopf.
Und just in jener Sekunde startet das Finale zwischen den mittel- bis hochfavorisierten Denver Broncos und den Underdogs aus Seattle, den Seattle Seahawks. Und zwar mit einem Paukenschlag: Der Mann, um den sich im Vorfeld der Partie alles drehte (also quasi der halbe Globus), Bronco-Quarterback Peyton Manning verzapft in den ersten Sekunden der Partie mit seiner Truppe veritablen Bullshit: Er sagt einen Spielzug an, doch sein Mitspieler verrafft es, die Fischadler aus Seattle bekommen den Ball und sichern sich gleich, einigermaßen überraschend, die ersten Punkte.
So geht das den ganzen Abend, vier 15-Minuten-Viertle lang, die sich über dreieinhalb Stunden ziehen. Ab und zu schleicht sich vollkommen unerwartet ein Lächeln in mein Gesicht. Der H1igartige und ich chatten dauern parallel dazu, sodass wir beide, 280 Kilometer auseinander virtuell am Ball und wach bleiben. Müde war ich eh nicht.
Als ich vor drei Wochen in Seattle war, fand gerade das ‚Viertelfinale‘ der Seahawks statt. Irgendwie hatten die es mir angetan. Bei extremem Schietwetter spielten sie zuhause gegen die Saints aus New Orleans. Anschließend trabten überall im Frühabenddunkel der Metropole des pazifischen Nordwestens sympathische Fans durch die erst einmal fremde, dunkle Stadt – ich war gerade erst angekommenund lange auf den Beinen – und riefen: „Seahawks – Goooo!“ mit einem seeehr laaaangezooooogenen o.
In einem Café einer großen, ebendort – am berühmten Pike Place Market im Hafen von Seattle – gegründeten Kette mit globalen Ambitionen (und einem literarisch inspirierten Namen) schälen sie sich aus ihren Bibo-ähnlichen Fischadler-Ganzkörperkostümen und entpuppen sich als normale Nerds und Familienväter, wie sie wohl sonst bei Microsoft oder Boeing arbeiten. Sympathisch. Seitdem schlummerte in mir wohl der Wunsch, die Seahawks zum Siege segeln zu sehen. Ha(w)ken drunter.
Heute leicht zerknittert.
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