Montag, 25. Juli 2011
Ich steh dazu: Ich bin Opfer eines Sommerhits
mysterox, 11:14h
Fan oder Opfer? Ich bin jedenfalls einer Stimme, einem Song, einem Text auf den Leim gegangen, gegen welche ich mich erst heftig wehren wollte, denn die Stimme dieses jungen Mannes säuselt und phrasiert exakt wie der Lord Voldemort der christlich-fast-fundamentalistisch angehauchten Deutschszene, der selbst ernannte Weltenretter, der Religiösität ausschwitzende, vor Gottesfurcht triefende musikalische Missionar und R'n'B-Barde aus Deutschland, ständig auf dem Weg zur Selbst- und Gottesfindung (auch mal ohne Führerschein) – ihr habt es erraten oder eh schon gewusst: jenes singende Nerv-Scheusal namens Xavier Naidoo. Und das geht ja mal gar nicht.
Und doch, irgendwie hielt mich der Song gefangen, allem Na, du?-Naidoo-Gedöhns zum Trotz, und das obwohl der Song noch von der Weltrettung faselt und auch thematisch wie die urchristliche Faust aufs Auge um Auge passen würde: Das Thema also, das sich jener Säuselbarde von den Söhnen Stammheims, äh Mannheims zurechtschnitzt oder wie eine lärmende Monstranz seit fast 15 Jahren vor sich herträgt.
Muss nur noch kurz die Welt retten, danach flieg ich zu dir! (Auszug aus Ägypten, äh dem Liedtext). Ernst gemeint: Wahnsinn, wie sich anschließend die Ironie Bahn bricht: Noch 148 Mails checken, wer weiß, was mir dann noch passiert. Ganz so, als wollte der junge Tim Bendzko, um den geht es hier nämlich – auch wenn Dauerlebenspartner/in D. behauptet: Das ist Xavier Naidoo! Das ist Naidoo! Das ist doch ganz klar der Naidoo! – also, als wollte Tim Bendzko hier klingen wie Naidoo und ihn mit den eigenen Waffen – ein für alle Mal? – (er)schlagen.
Wie man Welt retten auf Mails checken (nicht auf, was weiß ich, ...chatten) reimen kann, ohne den genretypischen Rap-Sprachverschnitt, ist mir ein Rätsel. Aber es funktioniert. Großartig. Und lustig. Bis zum finalen Höhepunkt, einem feinen Hyperbaton-Break (bei 2:50 min). Quasi.
Und doch, irgendwie hielt mich der Song gefangen, allem Na, du?-Naidoo-Gedöhns zum Trotz, und das obwohl der Song noch von der Weltrettung faselt und auch thematisch wie die urchristliche Faust aufs Auge um Auge passen würde: Das Thema also, das sich jener Säuselbarde von den Söhnen Stammheims, äh Mannheims zurechtschnitzt oder wie eine lärmende Monstranz seit fast 15 Jahren vor sich herträgt.
Muss nur noch kurz die Welt retten, danach flieg ich zu dir! (Auszug aus Ägypten, äh dem Liedtext). Ernst gemeint: Wahnsinn, wie sich anschließend die Ironie Bahn bricht: Noch 148 Mails checken, wer weiß, was mir dann noch passiert. Ganz so, als wollte der junge Tim Bendzko, um den geht es hier nämlich – auch wenn Dauerlebenspartner/in D. behauptet: Das ist Xavier Naidoo! Das ist Naidoo! Das ist doch ganz klar der Naidoo! – also, als wollte Tim Bendzko hier klingen wie Naidoo und ihn mit den eigenen Waffen – ein für alle Mal? – (er)schlagen.
Wie man Welt retten auf Mails checken (nicht auf, was weiß ich, ...chatten) reimen kann, ohne den genretypischen Rap-Sprachverschnitt, ist mir ein Rätsel. Aber es funktioniert. Großartig. Und lustig. Bis zum finalen Höhepunkt, einem feinen Hyperbaton-Break (bei 2:50 min). Quasi.
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melanchonie,
Donnerstag, 4. August 2011, 10:01
Moi aussi
Lieber Mysterox,
auch ich bin ihm verfallen, diesem und da gebe ich Deiner klugen Dauerlebensgefährtin D. nicht unrecht jungen "Na, Du? " Spunt. Aber was soll es, gibt Schlimmeres und Schlimmere singende songende Musikjünger. In diesem Sinne."Wenn Wort meine Sprache wären".
auch ich bin ihm verfallen, diesem und da gebe ich Deiner klugen Dauerlebensgefährtin D. nicht unrecht jungen "Na, Du? " Spunt. Aber was soll es, gibt Schlimmeres und Schlimmere singende songende Musikjünger. In diesem Sinne."Wenn Wort meine Sprache wären".
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mysterox,
Samstag, 6. August 2011, 01:21
Tja
dann haben wir wohl dasselbe Verfallsdatum, äh -schema... ;-) Enjoy summer und bis zum nächsten Hammer!
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