Freitag, 14. Mai 2010
Tonite-Tipp: Unbunny im Swamp
mysterox, 13:50h
Keine Hasen heute am Start, nein, im Swamp spielt heute Abend ein Nicht-Hase namens Unbunny. Glückselige Melancholie für einen grauen Freitag.
Leise Verzweiflung, in Musik gegossener Weltschmerz, Americana, Lo-Fi-Folk, viel Neil Young und ein wenig Elliot Smith: So ließe sich die Musik von Jarid del Deos musikalischem Alter Ego Unbunny umschreiben. Oder, wie ein Magazin schrieb: „Zu nasalem Twang feiert ein flüchtiges Kollektiv, das auf den schönen Namen Unbunny hört, jene melancholische Americana-Variante, die sich fast bruchlos in den stets grenzautistischen Kodex der Independent-Nerds übertragen lässt.“
Apropos Grenze: Dieser del Deo ist ein rastloser Sonderling, zur Zeit in Florida gelandet, der die Staaten durchpflügt und die Labels wechselt wie kein zweiter – und schon so gut wie alles erlebt zu haben scheint. Wie meint Jan Schewe vom Plattenlabel Affairs Of The Heart über seinen Schützling?
„Er hatte die Staaten durchkreuzt und durchquert, in den Wäldern von Neu England gelebt, den Bergen des pazifischen Nordwesten, draußen im Flachland der Lower Great Lakes. Er ging der Verantwortung aus dem Weg. Kam zu Geld, verlor es wieder. Verliebte sich und wurde verlassen, kam ins Gefängnis und wieder frei. Aber die Songs waren da.
Dann war er wieder zurück im Nordwesten. In Seattle, um genau zu sein. Er hatte sich vorgenommen, ein paar gute Vorsätze in die Tat umsetzen. Dort spürte ich ihn auf. Er arbeitete gerade als Reinigungskraft. Der Job tue ihm gut, sagte er. Er habe etwas Beruhigendes. Vermutlich sei es das Eindringen in das Allerheiligste eines wildfremden Lebens, das ihn irgendwie wieder klar sehen ließe, auf Kurs brächte.“
Sein erstes Album seit sechs Jahren ist vor zwei Wochen auf den Markt gekommen. Es trägt den schönen Namen Moon Food. Live wird del Deo von Musikern aus dem Rhein-Main-Gebiet begleitet – darunter der Labelchef höchstpersönlich an der E-Gitarre.
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Was: Unbunny
Wann: Freitag, 14. Mai 2010, 21 Uhr
Wo: Swamp
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