Donnerstag, 29. Oktober 2009
Day Three / Tag Drei (Dienstag)
mysterox, 12:56h
Das Monster in mir hat sich merklich beruhigt. Ich habe es schon im Würgegriff, gebe mich siegesgewiss.
Natürlich vermisse ich die ganzen netten Gewohnheiten & Automatismen des Rauchens - hier eine Wartezeit überbrücken, dort die Hände beschäftigt wissen, hier Rauchzeichen in die dicke Luft pusten...
Vorbei. Verweht. Nie wieder.
Gleich morgens setze ich meinen Körper-im-Entzug in Bewegung, ohne einen einzigen Zug - sonst wäre morgendliche Aufbruchsstimmung ein klassischer Kippenzückmoment -, außer einem: dem ICE zum Flughafen. Umsteigen - auch hier lockten mich bislang gelegentlich die nikotingelb markierten Raucherareale. Meine Finger zucken nicht.
Verspätung, dann Eintreffen am Flughafen. Statt Eindecken mit Rauchwaren (duty free) und Lunge noch flott schwärzen checke ich das Online-Einchecken und nehme alles als Handgepäck mit. Easy!
Es läuft. (Der SChweiß auch, ein bisschen.) Neues ausprobieren & auskurieren. Die 100-Milliliter-Beschränkung von Flüssigkeiten im Handgepäck wird mit 1 x 125 ml und 1 x 200 ml großzügig zu meinen Gunsten ausgelegt. Es läuft.
Allein in der Fremde, in BLQ, wie das IATA-Kürzel für Bologna lautet. Der vermehrte Griff zum Glimmstängel - hier, in der Fremde, im Urlaub, im Auslandseinsatz (den ich meinem schönen Beruf zu verdanken habe) lief er immer reflexhaft-routiniert ab. Kaffee, Kippe. Cola, Kippe. Futterkrippe, Kippe. Piazza, Kippe. Birra, Kippe, Kaffee, Kippe... Doch diesmal bleibt der Routinegriff aus.
Die Klippe Kippe wird umschifft, auch wenn ich mich dabei ertappe, wie ich mir in Gedanken - noch am alten Monster hängend - eine anstecken will. Doch es bleibt dabei: Ich & es laufe & läuft.
Schon früh legt sich der Tag, um 16 Uhr verschwindet die Herbstsonne von der Piazza Maggiore. Wier ein größer werdender Fleck auf der Lunge legt sich der Schatten über die Stadt, während der Penner(?) neben mir seine tägliche Kette rosenkranzgleich abzurauchen scheint. Schwaden um Schwaden ziehen die anderthalb Meter zu mir herüber und tunken mein Nervenkostüm in Monsterpampe.
Ich genieße passiv den olfaktorischen Abgesang auf meinen früheren Lebensabschnitt, der in den ersten Minuten des Sonntag, am 26.10.2009 um 1.06 Uhr zu Ende ging - eine knappe Stunde vor der Zeitumstellung.
Natürlich vermisse ich die ganzen netten Gewohnheiten & Automatismen des Rauchens - hier eine Wartezeit überbrücken, dort die Hände beschäftigt wissen, hier Rauchzeichen in die dicke Luft pusten...
Vorbei. Verweht. Nie wieder.
Gleich morgens setze ich meinen Körper-im-Entzug in Bewegung, ohne einen einzigen Zug - sonst wäre morgendliche Aufbruchsstimmung ein klassischer Kippenzückmoment -, außer einem: dem ICE zum Flughafen. Umsteigen - auch hier lockten mich bislang gelegentlich die nikotingelb markierten Raucherareale. Meine Finger zucken nicht.
Verspätung, dann Eintreffen am Flughafen. Statt Eindecken mit Rauchwaren (duty free) und Lunge noch flott schwärzen checke ich das Online-Einchecken und nehme alles als Handgepäck mit. Easy!
Es läuft. (Der SChweiß auch, ein bisschen.) Neues ausprobieren & auskurieren. Die 100-Milliliter-Beschränkung von Flüssigkeiten im Handgepäck wird mit 1 x 125 ml und 1 x 200 ml großzügig zu meinen Gunsten ausgelegt. Es läuft.
Allein in der Fremde, in BLQ, wie das IATA-Kürzel für Bologna lautet. Der vermehrte Griff zum Glimmstängel - hier, in der Fremde, im Urlaub, im Auslandseinsatz (den ich meinem schönen Beruf zu verdanken habe) lief er immer reflexhaft-routiniert ab. Kaffee, Kippe. Cola, Kippe. Futterkrippe, Kippe. Piazza, Kippe. Birra, Kippe, Kaffee, Kippe... Doch diesmal bleibt der Routinegriff aus.
Die Klippe Kippe wird umschifft, auch wenn ich mich dabei ertappe, wie ich mir in Gedanken - noch am alten Monster hängend - eine anstecken will. Doch es bleibt dabei: Ich & es laufe & läuft.
Schon früh legt sich der Tag, um 16 Uhr verschwindet die Herbstsonne von der Piazza Maggiore. Wier ein größer werdender Fleck auf der Lunge legt sich der Schatten über die Stadt, während der Penner(?) neben mir seine tägliche Kette rosenkranzgleich abzurauchen scheint. Schwaden um Schwaden ziehen die anderthalb Meter zu mir herüber und tunken mein Nervenkostüm in Monsterpampe.
Ich genieße passiv den olfaktorischen Abgesang auf meinen früheren Lebensabschnitt, der in den ersten Minuten des Sonntag, am 26.10.2009 um 1.06 Uhr zu Ende ging - eine knappe Stunde vor der Zeitumstellung.
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