Montag, 14. Januar 2008
„Ein Stück heile Welt“ im Kamikaze: Die Beine baumeln lassen
mysterox, 17:05h
„Ein Stück heile Welt“: Wer bei diesem Bandnamen Heimatlieder oder Volksmusik erwartet hatte, wurde bitter enttäuscht. Liebhaber des Indiepop wurden hingegen verwöhnt.
Nach längerer Freiburg Konzertabs(tin)enz meldeten sich die vier Freiburger Musiker zurück: Sie gaben ein offizielles Wiedereinstiegskonzert in den Rockbetrieb.
Das Stück heile Welt kam langsam ins Rollen, und trotzdem musste Gitarrist und Sänger Konrad Bechler bereits nach dem ersten Song feststellen: „Ich hab mir die Stimme jetzt schon versungen.“ Nach zwei Liedern von der neuen EP „Menschen brauchen Vorbilder“ arbeiteten sie sich zurück. Die Nummern wurden ruhiger und epischer. „Je weiter wir in der Bandhistorie zurückgehen, desto weniger Töne konnten wir – aber hatten mehr Zeit“, berichtet Konrad mir breitem Grinsen.
Es swingt und groovt relaxt-rhythmisch im knallvollen Kellergewölbe des Kamikaze. Der lockere Keyboard-Sound erinnert an Die Sterne, die melodiösen und ausgefeilten Songs ähneln dem Sound von Bands wie Element of Crime, Kante und Geschmeido, erklärten Vorbildern der Jungs.
Manuel Dachner an den Drums greift gelegentlich zum Xylophon, Keyboarder Ulrich Gmeiner tauscht die Tasten auch mal gegen Trompete oder Akkordeon, während die beiden Konrads andere Saiten aufziehen: Gitarre und Bass. Bei Konrad 2 am Bass musste man die ganze Zeit Angst haben, er würde sich den Kopf an der Box blutig stoßen, so bedrohlich nahe kam er ihr andauernd.
Spätestens nach fünf, sechs Songs kam das Kamikaze-Publikum richtig in Fahrt. „En garde, amour“ und „Die Beine baumeln lassen“ brachten die Beine zum Baumeln und die Arme zum Schlackern und sogar einen Zuschauer in Ekstase: „Konrad, ich will ein Kind von dir!“, brüllte er, als die Band ihr (vorerst) letztes Lied ankündigte. Rückfrage: „Von welchem?“ – „Egal!“
Einer ihrer letzten Songs, „Alles wird gut“ von der neuen EP, kommt, mais oui, zweisprachig daher, auf Deutsch und Französisch. Locker und launig die Texte, für die Konrad tief in die Pathos-Kiste greift. Sie scheinen aus einer Zeit zu stammen, als die Welt tatsächlich noch in Ordnung war.
Nach anderthalb Stunden ist die Kiste wieder zu, der Wiedereinstieg vollbracht, ein rundum gelungenes Konzert zu Ende – und man wünscht sich mehr Stücke der heilen Welt, und der heilen Welt ein größeres Stück vom Pop-Kuchen.
Nach längerer Freiburg Konzertabs(tin)enz meldeten sich die vier Freiburger Musiker zurück: Sie gaben ein offizielles Wiedereinstiegskonzert in den Rockbetrieb.
Das Stück heile Welt kam langsam ins Rollen, und trotzdem musste Gitarrist und Sänger Konrad Bechler bereits nach dem ersten Song feststellen: „Ich hab mir die Stimme jetzt schon versungen.“ Nach zwei Liedern von der neuen EP „Menschen brauchen Vorbilder“ arbeiteten sie sich zurück. Die Nummern wurden ruhiger und epischer. „Je weiter wir in der Bandhistorie zurückgehen, desto weniger Töne konnten wir – aber hatten mehr Zeit“, berichtet Konrad mir breitem Grinsen.
Es swingt und groovt relaxt-rhythmisch im knallvollen Kellergewölbe des Kamikaze. Der lockere Keyboard-Sound erinnert an Die Sterne, die melodiösen und ausgefeilten Songs ähneln dem Sound von Bands wie Element of Crime, Kante und Geschmeido, erklärten Vorbildern der Jungs.
Manuel Dachner an den Drums greift gelegentlich zum Xylophon, Keyboarder Ulrich Gmeiner tauscht die Tasten auch mal gegen Trompete oder Akkordeon, während die beiden Konrads andere Saiten aufziehen: Gitarre und Bass. Bei Konrad 2 am Bass musste man die ganze Zeit Angst haben, er würde sich den Kopf an der Box blutig stoßen, so bedrohlich nahe kam er ihr andauernd.
Spätestens nach fünf, sechs Songs kam das Kamikaze-Publikum richtig in Fahrt. „En garde, amour“ und „Die Beine baumeln lassen“ brachten die Beine zum Baumeln und die Arme zum Schlackern und sogar einen Zuschauer in Ekstase: „Konrad, ich will ein Kind von dir!“, brüllte er, als die Band ihr (vorerst) letztes Lied ankündigte. Rückfrage: „Von welchem?“ – „Egal!“
Einer ihrer letzten Songs, „Alles wird gut“ von der neuen EP, kommt, mais oui, zweisprachig daher, auf Deutsch und Französisch. Locker und launig die Texte, für die Konrad tief in die Pathos-Kiste greift. Sie scheinen aus einer Zeit zu stammen, als die Welt tatsächlich noch in Ordnung war.
Nach anderthalb Stunden ist die Kiste wieder zu, der Wiedereinstieg vollbracht, ein rundum gelungenes Konzert zu Ende – und man wünscht sich mehr Stücke der heilen Welt, und der heilen Welt ein größeres Stück vom Pop-Kuchen.
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