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Freitag, 8. Juli 2011
Nord-Süd-Querung der Republik ODER Drei Sitzplatzhirsch-Geschichten
mysterox, 14:24h
1. Erstes Transportmittel: Meine Füße. Ab-Lauf 6.05 Uhr.
2. ICE: 6.23 Uhr ab FR, dann Offenburg, Baden-Baden, Mannheim.
3. ICE: 8.06 Uhr ab Mannheim via Frankfurt-Flughafen, Frankfurt-Hauptbahnhof, Kassel-Wilhelmshöhe, Göttingen. Ankunft in Hannover um 11.17 Uhr.
4. Geplante Weiterfahrt: 11.41 Uhr. Doch es wird aufgeführt: Hangover in Hannover: Eine halbe Stunde Verspätung, dann weiter mit dem IC nach Bremen.
5. Dort Umsteigen in die Regionalbahn nach Oldenburg. Schöner Backstein-Jugendstil-Bahnhof dort.
5. Noch 'ne Bimmelbahn. Ankunft in Wilhelmshaven um 15.19 Uhr.
6. Taxi zum Bestimmungsort. Uffz.
Wie es war? - Anstrengend; ging es doch am Donnerstag straight back.
I. Vor 7 Uhr.
Im ICE 772. Ein Mann kommt den Gang entlang, den Blick auf die Sitzplatznummern geheftet, und bleibt vor mir stehen. Als er sieht, dass für die beiden Plätze vor ihm Reservierungen angezeigt werden, verzieht er sich in den Zwischenraum, einen Meter weiter, um seine Unterlagen nochmal zu studieren. Nach eingehender Prüfung spricht er meinen Sitzplatznachbarn, Typ Banker Ende 30, an: Das ist mein Platz. Platz 11. - Den habe ich auch, entgegnet der Banker. Platz 11, Wagen 1. (Wir sind die allerletzte Reihe im ganzen Zug.) - Das hier ist Wagen 2; Wagen ist da, belehrt ihn der Sitzplatzsuchende und zeigt in Richtung Zugende. Nur: da ist nix mehr, außer dem, was früher einmal Lok hieß. Tschuldigung murmelnd trollt er sich.
II. Frankfurt am Main. Gegen 9 Uhr.
Eine vierköpfige Familie steigt ein - bei uns, an der hintersten Tür. Den gesamten Bahnsteig mussten die vier dafür mit ihrem Gepäck ablatschen. Der Vater reklamiert die Plätze vor mir für sich: 12, 14, 16 und 18. Zwei davon sind bereits belegt, mit angezeigter Reservierung. Es stellt sich heraus, dass das Quartett nicht unbedingt im falschen Wagen gelandet ist, sondern im falschen Zug. Hektisches Aussteigen. Der halbwüchsige Sohn grummelt: Siehst du, Papa, ich hab doch gesagt, dass wir mal jemand fragen sollen.
III. Kurz nach 9 Uhr. Kurz nach der Abfahrt aus Frankfurt.
Eine Schwangere und ihr Sohn, 5 Jahre alt, gehen bis ans Ende des Zuges direkt auf mysterox zu. Die beiden Blondschopfe wenden sich an mich und den kräusellockigen Laptop-Junkie um die 50 direkt vor mir. Sie wollen, dass einer von uns den Platz tauscht, damit sie und ihr Vinz nebeneinander sitzen können. (Zu spät reserviert oder zu blöd zum Reservieren?) Der Laptop-Tipper macht keine Anstalten, findet aber meine Lösung gut: Ich mache den Weg frei - für einen, wie sich sofort herausstellt, kleinen, lauten, sch***verwöhnten Nervbolzen mit i-Phone (!) und Heavy-Metal-Sound beim Spielen sowie seine Heusenstamm Stadtpost lesende Mama. Nett-Sein-Wollen ist nicht immer gut. In diesem Fall war es ein klassiches Eigentor.
2. ICE: 6.23 Uhr ab FR, dann Offenburg, Baden-Baden, Mannheim.
3. ICE: 8.06 Uhr ab Mannheim via Frankfurt-Flughafen, Frankfurt-Hauptbahnhof, Kassel-Wilhelmshöhe, Göttingen. Ankunft in Hannover um 11.17 Uhr.
4. Geplante Weiterfahrt: 11.41 Uhr. Doch es wird aufgeführt: Hangover in Hannover: Eine halbe Stunde Verspätung, dann weiter mit dem IC nach Bremen.
5. Dort Umsteigen in die Regionalbahn nach Oldenburg. Schöner Backstein-Jugendstil-Bahnhof dort.
5. Noch 'ne Bimmelbahn. Ankunft in Wilhelmshaven um 15.19 Uhr.
6. Taxi zum Bestimmungsort. Uffz.
Wie es war? - Anstrengend; ging es doch am Donnerstag straight back.
I. Vor 7 Uhr.
Im ICE 772. Ein Mann kommt den Gang entlang, den Blick auf die Sitzplatznummern geheftet, und bleibt vor mir stehen. Als er sieht, dass für die beiden Plätze vor ihm Reservierungen angezeigt werden, verzieht er sich in den Zwischenraum, einen Meter weiter, um seine Unterlagen nochmal zu studieren. Nach eingehender Prüfung spricht er meinen Sitzplatznachbarn, Typ Banker Ende 30, an: Das ist mein Platz. Platz 11. - Den habe ich auch, entgegnet der Banker. Platz 11, Wagen 1. (Wir sind die allerletzte Reihe im ganzen Zug.) - Das hier ist Wagen 2; Wagen ist da, belehrt ihn der Sitzplatzsuchende und zeigt in Richtung Zugende. Nur: da ist nix mehr, außer dem, was früher einmal Lok hieß. Tschuldigung murmelnd trollt er sich.
II. Frankfurt am Main. Gegen 9 Uhr.
Eine vierköpfige Familie steigt ein - bei uns, an der hintersten Tür. Den gesamten Bahnsteig mussten die vier dafür mit ihrem Gepäck ablatschen. Der Vater reklamiert die Plätze vor mir für sich: 12, 14, 16 und 18. Zwei davon sind bereits belegt, mit angezeigter Reservierung. Es stellt sich heraus, dass das Quartett nicht unbedingt im falschen Wagen gelandet ist, sondern im falschen Zug. Hektisches Aussteigen. Der halbwüchsige Sohn grummelt: Siehst du, Papa, ich hab doch gesagt, dass wir mal jemand fragen sollen.
III. Kurz nach 9 Uhr. Kurz nach der Abfahrt aus Frankfurt.
Eine Schwangere und ihr Sohn, 5 Jahre alt, gehen bis ans Ende des Zuges direkt auf mysterox zu. Die beiden Blondschopfe wenden sich an mich und den kräusellockigen Laptop-Junkie um die 50 direkt vor mir. Sie wollen, dass einer von uns den Platz tauscht, damit sie und ihr Vinz nebeneinander sitzen können. (Zu spät reserviert oder zu blöd zum Reservieren?) Der Laptop-Tipper macht keine Anstalten, findet aber meine Lösung gut: Ich mache den Weg frei - für einen, wie sich sofort herausstellt, kleinen, lauten, sch***verwöhnten Nervbolzen mit i-Phone (!) und Heavy-Metal-Sound beim Spielen sowie seine Heusenstamm Stadtpost lesende Mama. Nett-Sein-Wollen ist nicht immer gut. In diesem Fall war es ein klassiches Eigentor.
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