Montag, 1. Februar 2010
Friska Viljor: Schwedischer Winterzauber im Waldsee
Besuch aus Basel beehrt mysterox. Zusammen ziehen wir sämtliche Register des freitäglichen Feierns, ganz freier Wille. Eben jenem huldigen wir im Waldsee, und zwar handelt es sich um einen freien Willen schedischer Provenienz, was in der Landessprache Friska Viljor heißt und ein Garant für gute Laune und Gute-Laune-Mucke ist.

Vier auf den ersten Blick riesige Hutzelgestalten bahnen sich im Waldsee ihren Weg durchs dicht gestaffelte und hochgradig euphorisierte (um nicht zu sagen: extrem dankbare) Publikum. Das nordische Quartett (eigentlich sind es ja fünf, aber der Drummer sieht anders aus, man sieht ihn eh kaum, da er sitzt, und er passt mir grad nicht ins Schema ;-)) könnte locker als kuriose Sammlung verschrobener Hüttenbewohner durchgehen: mittelblonde Mähne, lang und glattgestriegelt, dazu einen farblich passenden Vollbart in bär(t)iger Blüte. Naja, das trifft im strengen Sinne nur auf die beiden Sänger zu, aber wen interessiert das schon an einem solchen Abend?!

Insbesondere der Frontmann mit seinen fast geschlossenen Eskimoaugen entpuppt sich als ausgeschlafener Charismatiker. Ein Zucken mit der Braue, und 50 hüpfen. Eine angedeutete Geste des hünenhaften Keyboarders, und 100 klatschen wie wild. Ein Achselzucken und 450 Achseln zucken im Schweiße ihres Angesichts.

Die Meute frisst den Jungs aus den Händen - und schleckt ihnen ganz nebenbei wie selbstverständlich noch die Füße ab. Unheimlich souverän agieren die Schweden auf der Bühne, egal ob mit Ukulele, Mandoline oder Publikum, und dabei schwer sympathisch. Wobei sie im ersten Moment sichtlich überrumpelt wirken vom frenetischen Zuspruch und erst mal lieber nichts sagen, sondern einfach loslegen.

Erstaunlich textsicher das Publikum, erin Großteil junger Mädels. misscaro fragt: Sag mal, wo kommen denn all die kleinen Mädels her? Ich jedenfalls habe nur eines davon mitgebracht, und das ist auch nicht mehr ganz klein - und kein typisches sweet sixteen Junggirlie mit übertriebenem Hüpf- und Stimmeinsatz. Apropos Stimm: Friska Viljor = erstklassiger rezeptfreier Stimmungsheber.

Mein untertänigster Dank geht an Sound Go Round Concerts. Nachdem der Veranstalter schon 40 bis 50 Fans abweisen musste - das Konzert war längst ausverkauft -, wurden wir mit einem lässigen Hau den zwei mal'n Stempel drauf! empfangen und wie auf dem roten und zugleich fliegenden Teppich durchgewunken. Allererste Sahne!

Am Ende strahlen alle, wirklich alle glücklich um die Wette.

(Und wer hat Wochen im Voraus geunkt, das Konzert könnte ausverkauft werden? Genau: Mister X. und mysterox.)

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Kindliche Lieblingsversprecher (7)
Das Kind auf dem Rückflug von Ägypten (one year ago):

"Schön, dass es was zu essen gibt. Wenn's nix gäbe, würde ich gar nicht fliegen. Das wäre mir zu blöd."

Auch ohne die dreimalkäsehohe, naseweise Froschperspektive im fliegenden Vogel: Sehr richtig, das.

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