Montag, 25. Januar 2010
Vor dem Pfandflaschenrückgabe-Automaten
Wie heißt das Ding doch gleich? Pfandflaschenrückgabe-Automat? Pfandflaschenrückgabe-System? Oder, kürzer und fast knackig, Pfandautomat?

Samstag Mittag, das Kind wartet draußen auf dem Spielplatz über der Straße. mysterox verschwindet nur mal kurz in den Katakomben des örtlichen Supermarktes, um eine Handvoll Flaschen abzugeben. Aufatmen: nur eine Person vor mir! Für Samstag Mittag ein fantastischer Wert.

Äh, aufkeimende Zweifel, ob das Aufatmen berechtigt war: Die Person, mit dicker Mütze, Schal und hochgezogenem Kragen, fast schon vermummungsverbotwidrig eingemummelt, hat ein Alt-Oma-Wägelchen bei sich, aus dem sie klapprig, aber zielstrebig Flaschen zieht. Nur Glas. Und zwar eine nach der anderen. Am laufenden Band. Warten.

Dürfte eine ältere, leicht heruntergekommene Frau um die 60 sein. Einen Rucksack hat sie auch noch bei sich. Ist der nicht etwa schon leer...? Warten.

Warten.

Eine Plastiktüte ebenso. Ist die etwa auch...? Ja. Warten.

Warten.

Warten.

Bei EUR 5.44 bleibt der Pfandzähler stehen. (mysterox dito, steht sich die Beine in den Bauch. Was macht das Kind eigentlich? Wird es schon ungeduldig?) Ich überschlage: Macht knapp 70 Flaschen. Siebzig!

Knapp zehn Minuten warten wegen gut fünf Euro - und nur einer Person vor mir.

"Des isch der Wahnsinn!", raunt mir der freundliche Verwirrte aus der Getränkeabteilung in erstaunlicher Luzidität zu, der bereits seit Jahren zwischen Glas- und Plastikflaschen, Kisten und Scherben sein Berufsleben verbringt. "Und alles ausm Altglas! Und ich muss es hinterher alles aussortieren. Des wird immer mehr."

Da habe ich es ja vergleichsweise gut getroffen, denke ich, stecke den Bon für meine paar Fläschchen ein, stehle mich diebesgleich an der Kassenwarteschlange vorbei ins Freie, das Kind einsammeln. (Und nicht etwa die auf dem Spielplatz herumliegenden Flaschen.)

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