Montag, 30. März 2009
Rekurriere auf Rökkurró
Während Deutschlands Profikicker - mit am Start: Gurken-Gomez (O-Ton L.) - trotz anhaltender Treffunsicherheit des Sturmschadens keinen Elfer benötigten, um sich gegen das fiskalisch erstklassige, fußballerisch drittklassige Liechtenstein durchzusetzen, haben L. und ich uns mal von Bund & Bande losgeeist und uns im Elfer einer Band gewidmet (fürn Zehner).

Island schickt eine seiner jüngsten musikalischen Errungenschaften auf Tour: Rökkuró, auf die ich hier rekurrieren möchte. Ein Quintett, das konsequent die Inselnummer durchzieht, indem es (a) die Karte Melancholie voll ausspielt und (b) sprachlich komplett auf Isländisch setzt. Im Konzert vergewissert sich Sängerin Irgendwasdóttir, ach ja: Hildur Kristín Stefánsdóttir, nochmal, ob auch wirklich kein Isländer im Publikum ist, um dann wahrscheinlich die wildesten Schweinereien und unflätigsten Flüche und übelsten Beleidigungen unters Volk zu bringen...

Nein, ganz im Gegenteil, ätherisch strahlt ihre Stimme ins All, einfach himmlisch! Dazu ein bisschen mehr Drama, Baby dank ihres Cellos - und beides gleichzeitig zu meistern, gelingt ihr formidabel. Auch L., am Cello bewandert, bewundert die junge Dame, die mit leicht geflochtenem Haarkranz und ihrer klassischen Musikbegabung wie die Vorzeigestreberin einer Musterschule wirkt.

Auch sehr hörenswert: das vertrackte Schlagzeugspiel des Herrn Björn Pálmi Pálmason! Mal wieder eine Basserin am Start, allerdings eine sehr zurückhaltende, fast abgewandte. Zwei Herrne kümmern sich um die weitere Saitenarbeit. Und die Musik? Folk, leicht rockig angehaucht, immer wieder klassisch durchsetzt, Marke Leid & Heilmittel in einem.

... link (6 Kommentare)   ... comment