... newer stories
Montag, 29. Oktober 2007
Rock'n'Rai - "Les Boukakes" im Jazzhaus
mysterox, 16:04h
Dauerlebensgefährte/-in D. legt Tatkraft an den Tag und zieht mich mit ins Jazzhaus (diesmal nicht andersherum!) zu den "Boukakes", einer Multikulti-Truppe aus Montpellier. Der Bandname ist eine Synthese zweier Schimpfwörter: "bougnoul" (abwertend für Araber) und "macaque" (hässlicher Affe).
Was die sieben Jungs, die aus fünf verschiedenen Ländern stammen, machen, ist unerhört, zumindest bis dato von meinen Ohren ungehört. Eine rhythmische, tanzbare Mischung aus Rai, Rock, einem Schuss Reggae und Rhythmen der Gnawa. Plakativer ausgemalt: Khaled auf rockig, nicht so glatt für den globalen Musikmarkt produziert. Eine fantastische Symbiose aus Orient & Okzident. Dabei singt Bachir ausschließlich auf Arabisch.
Imed Alibi (der heißt wirklich so)
Worauf sich die Jungs verstehen, ist die Überwindung von Grenzen, spielend leicht. Sie können kommunizieren - jenseits aller Klischees, Gräben, Vorurteile, Sprachbarrieren oder was sonst noch so Störendes in der Gegend herumgeistert. So gut wie jeder darf mal ein Solo spielen, der Gitarrist, der Mann an den Tasten, der Drummer und, bis kurz vor der Ekstase, der gutgelaunte Derwisch an der Darbuka, der sich minutenlang in einen Rausch spielt. Und dafür von heftigstem Klatschen der Zuschauer nach vorne gepeitscht wird.
Überhaupt gelingt es der Band mühelos, das Publikum für sich zu vereinnahmen; der Tatsache zum Trotz, dass die Konzertkarte das unschöne Unwort "teilbestuhlt" auswies. Doch im Laufe des Konzerts schaufelten die 50 bis 100 Zuschauer sich immer mehr Platz frei, indem sie die Stühle beiseite rückten. Ganz vorne, in der ersten Reihe, tanzten einige Unentwegte entfesselt, währen hinten, also hinter den Stühlen, eine zweite, etwas ruhigere Tänzerriege dezent mitwippte.
Sänger Bachir hat häufg die Arme ausgebreitet, bewegt und äußert sich gewandt und hat sein Publikum nach 20, spätestens 30 Minuten voll im Griff. Kommunikativ sind die Musiker auch untereinander: sie lachen sich an, tanzen sich an und umringen den Schlagzeuger beim Solo.
Sänger Bachir
"Les Boukakes" spielen den Cure-Klassiker "Killing an Arab" - auf Arabisch! Das hat was und bringt ihre Musik auf den Punkt: Vertrautes meets Fremdes. Einige Songs erinnern an Manu Chao, der Galionsfigur des globalisierten Pop, bzw. an dessen frühere Band Mano Negra. Musik als Weltsprache. Leider nur vor einem winzig kleinen Bevölkerungsteil dieser Welt wahrgenommen gestern ahmt...
Kleine Instrumentenkunde: Auf dem Stuhl liegen Qarkaba (Plural von Qarkabous), Zimbeln aus Marokko. Daneben stehen zwei Darbuka, arabische Trommeln.
Line-up:
Bachir Mokhtar (Algerien) - Gesang & Qarkabous
Thierry Chadelle (Korsika) – Gitarre, Banjo
Bubulle Durafourd (Frankreich) - Bass
Pascal Bonnafous (Frankreich) – Schlagzeug, Tablas
Stef Puech (Frankreich) – Keyboards, Percussions
Imed Alibi (Tunesien) - Percussions, Darbuka
Kais Melliti (Frankreich?) - Keyboards
Massimo Tomicello (Italien) - Sound
Was die sieben Jungs, die aus fünf verschiedenen Ländern stammen, machen, ist unerhört, zumindest bis dato von meinen Ohren ungehört. Eine rhythmische, tanzbare Mischung aus Rai, Rock, einem Schuss Reggae und Rhythmen der Gnawa. Plakativer ausgemalt: Khaled auf rockig, nicht so glatt für den globalen Musikmarkt produziert. Eine fantastische Symbiose aus Orient & Okzident. Dabei singt Bachir ausschließlich auf Arabisch.
Imed Alibi (der heißt wirklich so)
Worauf sich die Jungs verstehen, ist die Überwindung von Grenzen, spielend leicht. Sie können kommunizieren - jenseits aller Klischees, Gräben, Vorurteile, Sprachbarrieren oder was sonst noch so Störendes in der Gegend herumgeistert. So gut wie jeder darf mal ein Solo spielen, der Gitarrist, der Mann an den Tasten, der Drummer und, bis kurz vor der Ekstase, der gutgelaunte Derwisch an der Darbuka, der sich minutenlang in einen Rausch spielt. Und dafür von heftigstem Klatschen der Zuschauer nach vorne gepeitscht wird.
Überhaupt gelingt es der Band mühelos, das Publikum für sich zu vereinnahmen; der Tatsache zum Trotz, dass die Konzertkarte das unschöne Unwort "teilbestuhlt" auswies. Doch im Laufe des Konzerts schaufelten die 50 bis 100 Zuschauer sich immer mehr Platz frei, indem sie die Stühle beiseite rückten. Ganz vorne, in der ersten Reihe, tanzten einige Unentwegte entfesselt, währen hinten, also hinter den Stühlen, eine zweite, etwas ruhigere Tänzerriege dezent mitwippte.
Sänger Bachir hat häufg die Arme ausgebreitet, bewegt und äußert sich gewandt und hat sein Publikum nach 20, spätestens 30 Minuten voll im Griff. Kommunikativ sind die Musiker auch untereinander: sie lachen sich an, tanzen sich an und umringen den Schlagzeuger beim Solo.
Sänger Bachir
"Les Boukakes" spielen den Cure-Klassiker "Killing an Arab" - auf Arabisch! Das hat was und bringt ihre Musik auf den Punkt: Vertrautes meets Fremdes. Einige Songs erinnern an Manu Chao, der Galionsfigur des globalisierten Pop, bzw. an dessen frühere Band Mano Negra. Musik als Weltsprache. Leider nur vor einem winzig kleinen Bevölkerungsteil dieser Welt wahrgenommen gestern ahmt...
Kleine Instrumentenkunde: Auf dem Stuhl liegen Qarkaba (Plural von Qarkabous), Zimbeln aus Marokko. Daneben stehen zwei Darbuka, arabische Trommeln.
Line-up:
Bachir Mokhtar (Algerien) - Gesang & Qarkabous
Thierry Chadelle (Korsika) – Gitarre, Banjo
Bubulle Durafourd (Frankreich) - Bass
Pascal Bonnafous (Frankreich) – Schlagzeug, Tablas
Stef Puech (Frankreich) – Keyboards, Percussions
Imed Alibi (Tunesien) - Percussions, Darbuka
Kais Melliti (Frankreich?) - Keyboards
Massimo Tomicello (Italien) - Sound
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories