Dienstag, 14. August 2007
Frankreichs Hightech-Supermärkte
Salatbesprühungsanlage

Ja, auch die Supermärkte in Frankreich schreiben FRISCHE groß: Nicht nur, dass es schweinekalt ist im Casino, nein, die Salatköpfe werden eigens mit Nebel besprüht.

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Cooles Café in Montpellier
Montpellier Cafe

Kein Treppenwitz.

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Das rätselhafte, interessante Paar
Jan Maria Pegairolles

Wir fragten uns: Wer sind denn diese Beiden? Er sieht cooler aus als Brad Pitt (und arbeitet im Urlaub unentgeltlich als Stuntman), und sie ist eine echte Schönheit, von der Mann als Frau kaum die Augen abwenden kann. Zwei Kinder ham sie auch an Bord. Spätestens als sie dem selbst ernannten maître-nageur Henri die bise - Küsschen zur Begrüßung - gab, wucherte ein Wald voller Fragezeichen. (Der lichtete sich dann.)

Um sachdienliche Hinweise in den Kommentaren wird gebeten.

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K- & Inbr-
Auch eine Kirche darf natürlich nicht fehlen in diesem schönen Dorf. Dort war ich be-, fast schon entgeisterter, entrückter Zuschauer eines grandiosen Konzertes: Marianne, begleitet vom Trio Zéphyr und von Fatine. Wenn Marianne singt, reißt es jeden mit, verspreche ich. Okay, nur einen Mann aus Paris nicht, aber das ist die einzige Ausnahme ;-)

St. Jean Kirche Kronleuchter

Dunkelhaariger Lockenkopf, südländisches Aussehen, Gitarre auf dem Schoß, sitzt sie sie da und singt sich die Seele aus dem Leib. Blues & Gospel, Spanisches & Lateinamerikanisches, Rezitation & Gedichte bringt sie genauso überzeugend rüber wie Songs in der Tradition der französischen Chansons. Was heißt hier "überzeugend"? Überragend! Überwältigend!! Ich muss ein altertümliches Wort bemühen, um die volle Wucht ihrere Kunst zumindest ansatz- & näherungsweise andeuten zu können: Ich war ergriffen. Selbst ein so unmusikalischer, lediglich musikinteressierter Erdling wie ich, sonst gerne mal ironisch-distanziert, hat an einer Stelle eine Träne im Auge. Ich bin, nächstes altmodisches Wort, gerührt. Und nicht geschüttelt. Man muss wissen: Diese Musikrichtungen höre ich eigentlich kaum, und wenn, dann eher ungern. Und trotzdem hat es mich an den Haarwurzeln gepackt und mir eine Gänsehaut auf den Mysterox-Pelz gezaubert.

St. Jean Marianne Trio Zéphir Gitarre

Marianne singt, kreischt, schreit mit ihrer Wahnsinnsstimme, hält traumwandlerisch den Ton, den Rhythmus, einfach alles. Und auch alles, was ich verspreche ;-) Und sie beherrscht die Stimmtrompete. Die klingt so täuschend echt, dass man es, wenn man's auf CD (ihre Ex-Band heißt Ginko Biloba) hört, kaum fassen kann, dass hier keine 'echte' Trompete im Spiel ist, sondern die Stimmbänder. Ähnliche mundakrobatische Finessen zeigt sie auch bei den Percussions, indem sie klackt, klickt, mit der Zunge schnalzt, erst langsam, allmählich sich steigernd, bis die Geräusche so schnell aus ihrem Mund herausschießen, dass man als Zuschauer Angst bekommt. Sie wird knallrot im Gesicht. Tut das weh? Kriegt sie noch Luft? Bricht sie gleich zusammen?

St. Jean Marianne Trio Zéphir

Während Marianne singt und mit irre flinker Hand Gitarre spielt, wird sie von der Sängerin Fatine begleitet, eine eindrucksvolle Figur, die zum Beispiel eine schöne, orientalisch angehauchte Nummer beisteuert. Drei weitere Frauen, ausgestattet mit Zupfinstrumenten, bringen Mariannes Lieder kongenial zum Klingen - "Zigeunertradition" (Marianne über Marianne) meets Klassische Musik. Geige, Bratsche und Cello - Instrumente, denen ich normalerweise NICHTS abgewinnen kann. Aber diese drei Ladies, das Trio Zéphyr, lösen ihre Aufgabe auf mitreißende Art - und weise.

Kurzum: ein grandioses Konzert. In einer Dorfkirche vor gerade mal 50 (erwachsenen) Zuschauern und rund 10 bis 15 Kindern.

Schade, dass Mr. X nicht dabei war. Er ist manischer Konzertgänger, und mich hätte sehr interessiert, was er dazu gesagt hätte.

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X-beliebig
"Wo" ich eben Mr. X erwähnte, fällt mir gerade meine In-den-Urlaub-Verabschiedungs-Mail ein, die ich ihm am Morgen der Abreise elektronisch übermittelt habe.

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hexer mr. x,

wir kennen nix
und gehen fix
auf axe
locker & lax
ohne internet & fax
bei fux & dax

schnurstrax
vorbei an oyonnax
ins paradax
kein paradox
kein parade-ox
keine raucher-nox
kein feierf-ox

pax,
mysterox

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seine ange(f)ixte antwort fing so an:

merci für die wunderbar sprachverdrehte sonntagmorgenpost im firef-ox vom doch nicht feier-ox und euch eine gute laxe reise auf der axe nach dax. bei mir steht erstmal noch ne gute woche ox-entour am schreibtisch an, bevor es dann auch bei mir auf die zwei bulli-axen geht, zum relaxen (...)

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Le village et l'âge
Ein kleines Dorf in Südfrankreich, 200 Einwohner. Zumindest im Sommer. Dieses wunderschöne Fleckchen Erde hat alles, was man braucht. Zumindest wenn man ich ist. Und zwar einen Fluss zum Baden, Felsen zum Kraxeln, überall wachsen Kräuter, *#@*meistens*#=* gutes Wetter, ein phantastisches Licht und - ja, was fehlt eigentlich noch? Genau: eine Bar. Sie ist - neben der Straße - der soziale Dreh- und Angelpunkt. Das Meer ist eine Stunde mit der Karre entfernt. Überall wimmelt es nur so von irren und tollen Insekten, kein Scherz! Grashüpher, Heuschrecken, Schmetterlinge, Libellen - in allen Farben und Größen.

Selbst ein kleines Lädchen, eine épicerie, gibt es, die mittlerweile sommers beinahe täglich zwei, drei Stündchen geöffnet hat. Der Bäcker handhabt es anders: Er kommt jeden Morgen hupend ins Dorf gefahren, hält an ein paar Stellen und verkauft seine Baguettes, Croissants und Millefeuilles wie geschnitten Brot. Auch ein Metzger kommt zweimal die Woche, der Fischmann einmal, und selbst der Friseur kommt alle paar Wochen mit einem Laster vorbei. Das ist ein Service, hm? (Für die alten Leute im Dorf ist das eine gute Sache. Ihr Problem ist vielmehr, wie sie an Bargeld kommen. 18 Kilometer sind es bis zum nächsten Geldautomaten und bis zum Supermarkt. Was macht man ohne Auto, und dann noch im hochbetagt hohen Alter von Ende 80, Anfang 90?)

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